Rezension

Ein Psychodrama über Macht und Missbrauch an einer Kinderseele

Poppy - Astrid Korten

Poppy
von Astrid Korten

Bewertet mit 5 Sternen

An ihrem 6. Geburtstag ändert sich das Leben für Poppy und ihre Mutter, denn für Poppy gibt es einen neuen Papa. Und Onkelmann, wie Poppy ihren neuen Papa nennt, tut alles für Poppy. Onkelmann verbringt sehr viel Zeit mit Poppy und überhäuft sie mit Geschenken. Doch irgendwas kommt Poppy komisch vor, aber wen soll sie fragen, wenn Onkelmann stundenlang ihre Haare wäscht? Das ist doch nicht schlimm... oder?

Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Die Autorin kennt die wahre Poppy und hat ihre Kindheit in einer leicht naiven und kindlichen Art zu Papier gebracht. Die Geschichte fängt ganz harmlos an, man könnte meinen, man liest ein Kinderbuch. Gerade dieser Bruch macht die Geschichte so erschreckend, denn Poppy erzählt immer altersangepasst aus ihrer Kindheit. 

Während des Lesens durchlebt man ein Wechselbad der Gefühle, auf der einen Seite ist das Erlebte so erschütternd, dass man kaum weiterlesen mag, auf der anderen Seite kann man das Buch kaum weglegen.

Als Psychothriller würde ich das Buch nicht beschreiben, vielleicht eher als Psychodrama an einer kleinen Seele. Ich kann das Buch nur empfehlen und trotz des schwierigen Themas braucht der Leser keine Angst zu haben, dass die Szenen zu detailiert beschrieben werden. Aber auch so schafft Astrid Korten es bei dem Leser ein Kopfkino zu erschaffen.

Das Buch soll aber nicht nur abschrecken, es soll vorallem auch Mut machen, sich mit dem Thema Kindesmissbrauch zu beschäftigen und die Augen nicht zu verschließen. Es ist wichtig gerade die Kleinsten der Gesellschaft zu schützen und Missbrauch in jeder Form zu verhindern.

Poppys Schicksal ist erschütternd, sehr berührend und fesselnd erzählt worden, dafür kann ich nur 5 Sterne geben.