Rezension

Ein psychologisch sehr ausgefeilter Krimi.

Jahrhundertschnee - Isabel Morf

Jahrhundertschnee
von Isabel Morf

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Zürich im Winter, über Nacht gibt es zwei Meter Neuschnee und alle Menschen sind in ihren Häusern eingeschlossen. Eine Besserung ist vorläufig nicht in Sicht, da der Schneefall noch einige Tage anhalten soll. So auch in der Bristenstraße, wo in dieser Nacht die fünfundsiebzigjährige Renate Ingold erstochen wird.  Sie war keine beliebte Hausbewohnerin, hatte ständig etwas zu meckern und hat ihren Mitbewohnern hinterher geschnüffelt. Genug Motive, die Kommissar Beat Streiff, der zu Besuch im Haus weilt, beschäftigen. Da in dieser Nacht niemand mehr das Haus betreten konnte, bleibt nur ein Schluss, es muss einer der Hausbewohner gewesen sein. Ganz alleine auf sich gestellt, nur mit einer telefonischen Verbindung zum Kommissariat, versucht Beat Streiff in bester Detektivmanier dem Täter auf die Spur zu kommen.

Ein psychologisch sehr ausgefeilter Krimi, in dem es Isabel Morf schafft zu zeigen, wie die Auswirkungen des Eingesperrtseins und des Verdachts, dass ein Mörder in ihrer Mitte ist, die einzelnen Hausbewohner beeinflussen und verändern. Leider ist es für den aufmerksamen Leser recht früh klar, wer der Mörder sein könnte und es gibt bis zum Ende auch keine überraschende Wendung mehr. Trotzdem wird die Spannung durch allerlei Nebenschauplätze gut gehalten.