Rezension

Ein rasanter Entführungsfall mit skurrilen tierischen Rettern. Erzählt mit viel (Wort-)Witz, vervollständigt durch farbige Illustrationen.

Ferris - Ein Kater sieht rot - Irene Zimmermann

Ferris - Ein Kater sieht rot
von Irene Zimmermann

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Ein Leben wie im Schlaraffenland:

Kater Ferris lebt mit seinen zwei Mäusedienern und weiterem tierischen Hauspersonal in einer verlassenen Villa. 

Er genießt das faule Leben und täglich Konserven mit Hering in Tomatensoße.

Bis eines Tages seine treuen Diener spurlos verschwinden.

Weil kein anderer die Konservendosen so perfekt öffnen kann wie die kleinen Mäuse, macht sich Ferris unterstützt von seinem Sicherheitsexperten und seinem Hausmeister auf die Suche. 

Doch gerade als die Geheimoperation beginnt, trifft unverhofft eine Lösegeld-Forderung ein: 

Der Entführer fordert ausgerechnet 46 Kisten Hering in Tomatensoße!

 

 

Verlagsempfehlung zum Lesealter: 
ab 7 Jahre
 

 

Illustrationen:

Auf fast jeder Doppelseite findet sich mindestens eine farbige Illustration (mal klein, dann halb- sowie ganzseitig).

Die Gestaltung der Tiere, insbesondere vom Kater Ferris sowie vom Waschbär Rüdiger und den kleinen Mäusen Marlene und Alice, gefällt mir sehr gut. Ferris' Mimik ist einfach nur herrlich und sorgt immer wieder für Lacher. Ebenfalls seine Fahrt mit cooler Pose auf dem Motorrad oder dem Traktor!

Auch dass Eisenbahnschienen über einige Seiten rund um den Text verlaufen und anschließend beim Kurzschluss die Folgeseiten schwarz mit weißer Schrift sind, bis endlich wieder Licht (bunte Weihnachtsbeleuchtung für die Folgeseiten) da ist, ist ein grandioser Einfall.

Illustrationen und Erzählung passen sehr gut zueinander und beim (Vor-)Lesen gibt es viel zu entdecken.

 

 

Mein Eindruck:

Bevor die Geschichte losgeht, werden Ferris und sein Hauspersonal jeder mit Bild und Steckbrief u.a. "auffälliges Kennzeichen" kurz vorgestellt.

Die Charaktere gefallen uns sehr gut, denn jeder hat skurrile Eigenheiten, die zu irrwitzigen Situationen führen:

Das quirlige und überängstliche Eichhörnchen Uwe, schlägt unnötig Alarm und schreit öfter "Katastrophe!", als Ferris lieb ist. Kündigung zwecklos, denn Uwe bleibt Sicherheitsbeauftragter.

Dagegen beweist "Hausmeister" Rüdiger, ein gutmütiger Waschbär mit einer großen Vorliebe für Lavendel-Schaumbäder, großen Mut bei der Rettungsaktion.

Ferris' Rechts-Links-Schwäche treibt ihn in den Wahnsinn und den Leser zum Lachanfall. Ich fühle mit ihm, den dieses Problem ist mir nur allzu gut bekannt.

Alle tierischen Charaktere sind im positiven Sinne vermenschlicht, so dass der Leser sich sehr leicht in sie hineinversetzen kann.

Die Geschichte kommt fast ohne menschliche Akteure aus.

Das erste Abenteuer von Ferris ist humorvoll und spannend erzählt, man kann prima mitfiebern und wird von Beginn an in die turbulente Handlung reingezogen.

Erst zum Ende hin gibt es einige Längen, die das rasante Tempo drosseln, dennoch liest sich das Abenteuer sehr gut und ist nicht nur für Katzenfans und Kinder prima geeignet. Auch erwachsene Vorleser werden dank der Wortspiele (die für die zuhörenden Kinder noch nicht zu verstehen sind) ihren Spaß haben.

Aufgelockert wird die Geschichte neben der passenden Illustrationen zusätzlich durch Werbe-Flyer, Lufttaxi-Slogan, Lösegeldforderungen usw. alle sind in bunten Buchstaben illustriert und heben sich zusätzlich vom Text ab.

Der zweite Band dieser Reihe "Ferris Superstar" erscheint im März 2020 und ist direkt auf die Wunschliste gewandert.

 

 

Fazit:

Ein spannender Entführungsfall, der mit viel (Wort-)Witz und Liebe zum Detail erzählt wird.

Lustige und sympathische Charaktere sowie perfekt zur Handlung passende farbige Illustrationen machen dieses Abenteuer zu etwas besonderem. Über ein paar Durchhänger im Spannungsbogen sieht man daher schneller hinweg.

Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer mit dem frechen, faulen Kater und seinem verrückten Hauspersonal!

 

 

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Rezensiertes Buch "Ferris - Ein Kater sieht rot" aus dem Jahr 2019