Rezension

Ein realistisches Szenario zur Himmelsscheibe von Nebra

Die Kinder von Nebra - Ulf Schiewe

Die Kinder von Nebra
von Ulf Schiewe

Bewertet mit 5 Sternen

Nebra vor 4000 Jahren: Die Menschen stehen unter der Willkür des Fürsten Orkon, der sich weniger für das Volk als vielmehr für sich selbst interessiert. Sein Sohn Arrak agiert noch despotischer als der Vater. Dabei hat er es auf die junge Priesterin Rana abgesehen, doch sie schwört, die Menschen von dieser dunklen Herrschaft zu befreien. Die bronzene Scheibe, die ihr Vater geschmiedet hat und den Sternenhimmel zeigt, wird in Ranas Händen eine große Hilfe, steht sie doch für die Göttin des Lichts.

 

Als Ende der 1990er Jahre die Himmelsscheibe von Nebra gefunden wurde, wurde schnell klar, dass sie ein großes Geheimnis birgt. Der Autor Ulf Schiewe stützt sich auf die bisherigen Kenntnisse der Forschung und hat um die Scheibe eine dramatische Geschichte gewoben, die voller Spannung und auf dem Hintergrund sorgfältiger Recherchen ein mögliches Szenario der damaligen Zeit entwirft. Beeindruckend ist es, wie hier Geschichte erfahrbar gemacht wird: Nicht nur die Protagonisten werden ausführlich dargestellt, sondern auch die Zeit und die örtlichen Gegebenheiten, in der die Geschichte spielt. Eine Karte, ein Personenregister sowie ein Glossar helfen dem Leser, sich gut in die Geschehnisse hineindenken zu können. Die Bedeutung der Scheibe sowie ihre (mögliche) Entstehung sind eindrucksvoll beschrieben.

 

Mir fiel es schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen, es konnte mich gleich auf den ersten Seiten fesseln und in die Geschichte hineinziehen. Deshalb empfehle ich es unbedingt weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.