Rezension

Ein Reisebericht über die Südsee.

Die Wellenreiterin -

Die Wellenreiterin
von Liz Clark

Bewertet mit 5 Sternen

Vom Ankommen und Ablegen.

Für Liz Clark ist mit Anfang 20 klar. Sie will nur eins. Das ist Segeln und Surfen. Sie will in die Südsee, die schönsten Strände finden und die Menschen kennenlernen. Sie beginnt ihre Reise in Kalifornien und startet mit dem Segelboot “Swell” gen Süden. Swell bedeutet auf Deutsch unter anderem wachsen, anschwellen, Wellengang, großartig, toll. Die Swell ist ca. 12 m lang und dient ihr als ihr zuhause und als Transportmittel. Es ist eine Reise in einem ruhigen Tempo, in die viele Jahre dauert und ein Lebensstil der durch einen Gedanken bestimmt wird: Wie kann die Menschheit diesen Planeten besser bewohnen? Somit sind wir Teil einer Segelreise durch die Südsee, die sich mit der Thematik Achtsamkeit, Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein beschäftigt.

Mit “Die Wellenreiterin” hat die Autorin Liz Clark ein Buch geschrieben, das bereits mit dem Cover sofort ins Auge fällt. Das tolle Fotocover, das Blau der Südsee, die bunten Surfbretter, der Untertitel, da konnte ich nur zugreifen. Wer träumt nicht davon, aus dem oft so grauen Alltag auszubrechen? In den letzten Jahren habe ich einige ähnliche (Reise-)berichte von Menschen gelesen, die ihren Traum verwirklichen. Angetrieben von einem inneren Drang sich zu bewegen. In jeder Art und Weise.

“Die Wellenreiterin” ist hochwertig aufgemacht und im Delius Klasing Verlag erschienen und wiegt ca. 700 Gramm. Es ist mit zahlreichen, hervorragenden Fotografien angereichert. Jeder neue Reiseabschnitt beginnt mit einer superschönen Illustration. Vom ersten Moment an fesselt mich Liz Schreibstil und ich bin von Anfang an bei ihr. Als würde ich ihr zusehen. Ich begleite sie, wenn sie mit den einheimischen Kindern spielt, wenn sie Yoga macht und schaue ihr zu, wie sie ihre Segel repariert und wie sie sich in ihrer Persönlichkeiten weiterentwickelt. Und nicht nur die Segel gehen kaputt. Einen großen Teil der Reise verbringt Liz mit handwerklichen Tätigkeiten, denn es gehen ständig sämtliche Gegenstände kaputt und das führt nicht nur zu langen und teuren Werftaufenthalten und ständiger Geldnot, sondern auch zu viel Frust! Als wäre das nicht genug, hat Liz wenig Glück mit den Männern und durchlebt viele Hochs und und schwierige Tiefs, die mich sichtbar berührt haben. Auf manchen Passagen begleiten sie Bekannte, so kommt z. B. ihre Mutter angereist, um ihr in einer schwierigen Passage auf der Swell zur Seite zu stehen.

Als hilfreich habe ich die Zeichnungen zu Beginn empfunden. Dort hat Liz ein Segelboot gezeichnet und die wichtigsten Teile bezeichnet. Auch findet sich eine Zeichnung über Kursangaben und somit konnte ich als Nichtsegler ein paar Begriffe nachsehen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die vom Aussteigen träumen und sei es nur vom Sofa aus!