Rezension

** Ein Road-Trip der besonderen Art **

Weit weg und ganz nah - Jojo Moyes

Weit weg und ganz nah
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

Da mir bereits die Bücher „Ein ganzes halbes Jahr“ und „Eine Handvoll Worte“ von Jojo Moyes super gefallen hatten, war ich mir sicher, dass mich auch „Weit weg und ganz nah“ überzeugen können würde. Und…meine anfängliche Vermutung hat sich bestätigt! Mit diesem Roman hat es die Autorin wieder einmal geschafft, mich als Leserin gut zu unterhalten und eine leicht zu lesende, aber dennoch interessante, spannende und lustige Geschichte zu schreiben.

 

Das Buch ist in zahlreiche Kapitel unterteilt, die immer den Namen der Person tragen, um die es gerade geht. Geschrieben wurde jedoch nicht aus der „Ich-Perspektive“, sondern aus der Erzähler-Sicht. Die Unterteilung macht jedoch dennoch Sinn, da man so die einzelnen Charaktere besser kennen lernt und jeder des Öfteren in den Fokus rückt.

 

Zunächst einmal lernt man Ed kennen. Ein reicher IT-Software-Entwickler, bei dem es bisher noch nicht für die große Liebe gereicht hat. Bei dem Versuch, seine letzte Freundin loszuwerden, hat er sich mehr Ärger eingebrockt, als er je mit gerechnet hätte. Plötzlich geht es nicht nur um seine berufliche Existenz, es geht sogar darum, ob er ins Gefängnis wandert. Als wäre das nicht genug, geht es Eds Vater immerzu schlechter.

 

Jess hat es nicht leicht im Leben: Sie lebt – nachdem sie ihr Mann verlassen hat - zusammen mit ihrer Tochter Tanzie, ihrem Stiefsohn Nicky und einem großen, faulen Hund. Es vergeht kein Tag, an dem sich Jess  nicht den Kopf über Geld zerbrechen muss. Trotz zwei Jobs schafft sie es kaum, alle Rechnungen zu bezahlen. Umso mehr bricht es ihr das Herz, als Tanzie die Chance bekommt, an einer Schule für Hochbegabte aufgenommen zu werden, sie jedoch das nötige Schulgeld nicht aufbringen kann. Doch plötzlich keimt ein Funken Hoffnung auf, dass Tanzies Wunsch doch noch in Erfüllung gehen könnte. In Schottland findet eine Mathe-Olympiade statt, bei der ein sattes Preisgeld winkt. Doch wie die weite Strecke zurücklegen, wenn das Geld eh knapper als knapp ist.

 

Durch eine Verkettung von Vorkommnissen und Zufällen ereignet es sich, dass Ed – der Jess im Übrigen als Putzfrau beschäftigt - die kleine chaotische und eigenwillige Familie zur Mathe-Olympiade fährt. Wie sich schnell herausstellt: Es wird ein Road-Trip der ganz besonderen Art! Ein reicher Kerl, der seine Zusage am liebsten zurück genommen hätte, eine sture, eigenwillige Frau, die nichts geschenkt haben möchte, ein Mädchen, dass sich als purer Mathe-Freak auszeichnet, ein Teenager, der sich nirgendwo zugehörig fühlt und ein dicker, fauler, pupsender Hund, versprechen Spaß, Streitereien, Stress und jede Menge Gefühlschaos!

 

Jojo Moyes schafft es mit „Weit weg und ganz nah“ wieder einmal, einen wunderbaren Spagat zwischen einem unterhaltsamen, witzigen Roman und einer gefühlvollen und lehrreichen Lektüre abzuliefern. Ich wurde als Leserin definitiv gefesselt, mochte alle Charaktere auf ihre eigene Art und Weise und war überrascht, wie schnell ich dieses doch recht dicke Buch durchgelesen hatte. Ich für meinen Teil freue mich schon jetzt auf den nächsten Roman dieser talentierten Autorin!