Rezension

Ein Roadtrip in die Vergangenheit

Das Glück kurz hinter Graceland - Kim Wright

Das Glück kurz hinter Graceland
von Kim Wright

Bewertet mit 4.5 Sternen

Cory Beth Ainsworth, 37, aufgewachsen, wie sie es beschreibt, in einem Irrenhaus in dem man sehr freundlich miteinander umgeht in Beaufort, South Carolina, dem alten Süden der USA. Seit sie denken kann, fühlt sie sich falsch in der Familie. Ihre Mum, die vor 37 Jahren als Backgroundsängerin ein ganzes Jahr lang mit Elvis Presley durch die Staaten getingelt ist, ist nun 7 Monate tot und scheint ein Geheimnis mit ins Grab genommen zu haben. Als Cory durch Zufall im alten Schuppen einen Blackhawk, das legendäre Auto von Elvis Presley, findet, ist sie sicher, die Tochter des King of Rock´n Roll zu sein, und macht sie sich auf um die Wahrheit zu finden und Klarheit in ihr Leben zu bringen.

 

Nach der Leseprobe hatte ich eine sommerliche Roadtrip-Geschichte erwartet. Bekommen habe ich ein Buch voller imposanter Einblicke in das Leben der Protagonistin Cory und ihrer Mutter Laura.
 

Aufgeteilt in 5 Teile, nochmal unterteilt durch die Gedanken und Geschichten von Cory und Honey, nimmt mich die Autorin mit auf die Reise nach Graceland. Über Macon in Georgia, Fairhope in Alabama, Tupelo in Mississippi bis nach Memphis, Tennessee. Überall begegne ich Menschen, die Honey, wie Corys Mutter genannt wurde, kannten. Durch die immer wieder wechselnden Perspektiven – einmal bin ich bei Cory 2015, dann wieder bei Honey 1977 – erfahre ich soviel mehr über das Leben, das Corys Mutter damals führte. Dass Elvis in dieser Geschichte ebenfalls eine Hauptrolle spielt, macht es für mich, als immernoch großen Fan, nur noch interessanter, die Gedanken der beiden Frauen und den Menschen um sie herum zu lesen. Wenn Honey erzählt, bin ich mittendrin in der Rock´n Roll Aera und den 70ern.
 

Cory, die mir manchmal etwas zu naiv, kindisch und absolut nicht altersgemäß agiert hat, habe ich im Gegensatz zu ihrer Mutter nicht sofort ins Herz schließen können. Die weiteren Mitwirkenden in der Geschichte sind trotz ihrer Unterschiedlichkeit, so menschlich, prägnant und natürlich beschrieben, dass sie sofort in mein Kopfkino eingezogen sind.

 

Kim Wright hat eine Geschichte entwickelt, die mich durch die Dramatik, verschiedenste Gefühle und eine permanente Spannung beim Lesen gehalten hat. Ich wurde immer wieder positiv überrascht, hatte unterhaltsame Lesestunden und kann das Buch nur empfehlen. Auch wenn man kein Elvis oder Rock´n Roll Fan ist.