Ein Rösi-ges Problem
Bewertet mit 5 Sternen
Klappentext:
Prinz Dimo Löwenbart ist mit seinen dreiunddreißig Jahren noch immer nicht im Leben angekommen. Statt pflichtbewusst die Königsausbildung zu absolvieren, hängt er lieber auf Partys ab, sieht Heldenaufgaben als ein antiquiertes Überbleibsel längst vergangener Ruhmeszeiten an und macht vor allem durch skandalöse Schockzeilen im Klatschwort auf sich aufmerksam. Wie sein Vater, der König, DAS findet, muss wohl nicht näher erläutert werden!
In dieser „Idylle“ ereilt Dimos Vater der Hilferuf des unbekannten Königs Dornpunzel: Die Entführer seiner Tochter, Rösi, haben sich nach zehn Jahren erneut mit einer kryptischen Nachricht gemeldet. Sehr zu Dimos Leidwesen beschließt sein Vater kurzerhand, ihn (ausgerechnet IHN) für die Rettung der Prinzessin einzuspannen. Doch die Heldenaufgabe erweist sich alles andere als einfach, denn die liebliche Prinzessin entpuppt sich als scharfzüngige Kratzbürste, die sogar Drachen durch bloße Worte vom Himmel keifen könnte. Dimo ahnt nicht, dass er ungewollt Teil eines perfiden Plans geworden ist: Sein machthungriger Cousin, Grindelieb, hat die Heldenaufgabe nur inszeniert, um selbst an die Krone zu kommen. Bevor Dimo sich versieht, steht er vor dem Wendepunkt seines Lebens: Schafft er die Heldenaufgabe? Will er König sein oder lieber Skandalprinz? Fragen über Fragen…
Rezension:
Während König Löwenbart sein Reich besonnen regiert, kümmert sich sein Sohn, Kronprinz Dimo, nur um sein Vergnügen. Cousin Grindelieb versucht währenddessen, sich als möglichen Thronfolger ins Gespräch zu bringen. Als sich jedoch ein König Dornpunzel meldet, der eine Spur zu seiner entführten Tochter gefunden hat, beschließt der König, seinen – seiner Meinung nach undankbaren – Sohn auf diese Heldenaufgabe anzusetzen. Gegen dessen Willen natürlich. Dimo soll Recht behalten, denn mit der ‚Rettung‘ Prinzessin Rösis fangen seine Probleme erst richtig an.
Wer bei Kännie Meiers Buch eine reine Märchenadaption von „Dornröschen“ und „Rapunzel“ erwartet, könnte enttäuscht werden. Diese Geschichte schlägt nämlich eine ganz andere Richtung ein. Auf äußerst humorvolle Art wird das märchenhafte Ambiente nämlich mit Elementen der heutigen Zeit verbunden. Da gibt es beispielsweise magische Spiegel, deren Funktionen mit Fingertipp aktiviert werden, oder magische Drohnen, die Brieftauben ersetzen. Hinzukommt, dass alles, wirklich ALLES, ganz anders ist, als es zunächst scheint.
Stilistisch auffallend ist, dass die Autorin ihre Geschichte im Präsens erzählt. Auch wenn der Prinz der eindeutige Protagonist ist, wechselt der Fokus immer wieder zu anderen Charakteren. Rückblicke gewähren dem Leser Einblicke in die Jugend verschiedener Beteiligter. Das Ende lässt dann auf eine Fortsetzung hoffen.
Fazit:
Selten war eine Heldenreise so lustig. Und die Moral von der Geschichte? Leg dich nie mit einem Straßenkatzenfuchs an! Auch nicht als Prinz.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
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