Rezension

Ein Roman mit Höhen und Tiefen

Morgen kommt ein neuer Himmel
von Lori Nelson Spielman

Bewertet mit 4.5 Sternen

Brett Bohlinger arbeitet erfolgreich als Werbefachfrau in dem Unternehmen ihrer Mutter Elizabeth. Leider kann Elizabeth aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mit in dem Unternehmen arbeiten. Als Elizabeth stirbt, hinterlässt sie ihre letzten Wünsche in einem Testament. Bretts Schwägerin Catherine soll das Unternehmen leiten, obwohl Brett fest damit gerechnet hat, dass sie das Unternehmen nach dem Tod ihrer Mutter übernimmt.

Als Brett vierzehn Jahre alt war, schrieb sie eine Liste mit verschiedenen Lebenszielen, die sie in ihrem Leben noch erreichen wollte. Zwanzig Jahre später hat Brett diese Lebensziele längst vergessen, aber ihre Mutter nicht. Denn Elizabeth fand damals diese Liste im Mülleimer, und hat sie aufgehoben, weil ihrer Meinung nach diese Lebensziele realistisch wirkten. Nach dem Tod von Elizabeth erfährt Brett, dass Elizabeths‘ Bedingung ist, dass Brett diese Lebensziele nun endlich umsetzen soll mit dem Ziel, dass sie am Ende ein Erbe erhält.

Brett muss binnen zwölf Monaten zum Beispiel heiraten, ein Pferd anschaffen, ein Kind bekommen, eine eigene Wohnung mieten. In diesen zwölf Monaten erlebt Brett Höhen und Tiefen, mit denen sie wächst und sich verändert.

 

Mit diesem ersten Roman schrieb die amerikanische Autorin Lori Nelson Spielman eine Geschichte mit Herz, sozialer Empathie und Rückschlägen, die beim Lesen teilweise sehr berührt. Die Hauptprotagonistin Brett Bohlinger stellt eine sympathische, herzensgute, aber manchmal auch eine naive Frau dar. Naiv in dem Sinne, dass sie sich in der Liebe keinen Ruck gibt, um konkrete Entscheidungen bei Beziehungen zu treffen. Die Sprache der Autorin ist einfach und emotional geschrieben, so dass man gut der Geschichte folgen kann. Das Wechselspiel von Vergangenheit, Gegenwart und verloren geglaubte Personen sind stimmig in der Geschichte eingebunden worden.

 

Besonders berührte mich bei diesem Roman die Situation als Brett von heute auf morgen mit einem kleinen Mensch konfrontiert wird, und als Brett sich für sozial benachteiligte junge Mädchen und Frauen engagiert. Dieser Roman lässt einen nachdenken, welche Lebensziele man sich selbst gestellt hat, und fragt sich dabei, ob man immer die Ziele erreicht, die man sich gesetzt hat. Lori Nelson Spielman gelang ein Roman, den man nicht eben nach dem Auslesen wieder in das Bücherregal stellt, sondern gerne auch darüber nachdenkt und kommuniziert. Ein sehr gutes und unterhaltsames Buch für Abende oder verregnete Wochenenden auf dem Sofa.