Rezension

Ein Roman über die Liebe, aber kein Liebesroman!

Das Leuchten jenes Sommers
von Nikola Scott

Bewertet mit 4.5 Sternen

Chloe ist Fotografin und bekommt den Auftrag ein Portrait von einer Kinderbuchautorin zu machen. Doch ihr Mann möchte nicht, dass Chloe arbeitet. Er selbst ist Arzt und verdiene genug. Somit versucht er Chloe von diesem Auftrag mit allen erdenklichen Mitteln abzuhalten. Doch das hat Folgen, denn sie schafft es trotzdem die alte Dame aufzusuchen. Und was diese bei ihren Treffen aus ihrem Leben erzählt, bringt Chloe dazu in ihr inneres zu horchen und die Situationen ihres Lebens neu zu werten.

Gute 70 Jahre zurück liegt die Geschichte eines Sommers auf Summerhill. Im Sommer 39 ereignen sich Dinge, die Maddy nie wieder loslassen. Ein Flugzeug stürzt ab. Ihre Schwester kommt mit Freunden aus ihrem Europaaufenthalt zurück. Es gibt Partys und unerfreuliche Zwischenfälle.

Doch vor allem erzählt das Buch "Das Leuchten jenes Sommers" über die vielen Facetten der Liebe. Hier gibt es die enge Liebe unter Geschwistern, die Liebe zu den Eltern. die Erste Liebe, die krankhafte und besitzergreifende Liebe, die geheuchelte Liebe, die Liebe zur Heimat und der Natur und der Menschenliebe. Jede Liebe übt seine ganz besondere Kraft auf uns Menschen aus. Nikola Scott hat es in ihrem Roman geschafft alle Facetten in einer Geschichte zu vereinen und sie zu verdeutlichen. Trotz philosophischen Aspekten beleibt der Inhalt des Buches eine aus dem Leben gegriffene Situation, wie sie jedem geschehen kann.

Die Autorin hat einen wunderbaren leichten Schreibstil. Mit einfachen Worten erzeugt sie Bilder von leuchtender Vitalität und berührender Atmosphäre. Ihre Kapitel haben eine sehr angenehme Länge und der Wechsel der Zeiten von 1939 in die heutige Zeit wird durch die verbindenden inhaltlichen Geschehnisse nicht als schwierig empfunden. Durch eine gute Portion Dramatik wird schon früh der Anstieg der Spannungskurve signalisiert. Oben angekommen ebbt sie kaum ab. Man ist mitgerissen und fiebert mit den beiden Frauen mit.

Maddy und Chloe sind beide starke sensible Frauen. Stark nicht im Sinne der Emanzipation, sondern anhand ihrer geistigen Stärke und Vernunft. Man muss sie einfach mögen. Und ihrer beider Schicksale nimmt den Leser schnell gefangen.

 

Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen und es wird wohl einer der wenigen sein, welches ich bestimmt noch mehrmals lesen werde. Es gehört zu den anspruchsvolleren Büchern und kann definitiv nicht als Liebesroman bezeichnet werden. Es gehört eher in die Kategorie "Drama" und "Lebensgeschichte".