Rezension

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Ein Roman über eine junge Frau, die ihren Weg findet.

Schwimmen in der Nacht - Jessica Keener

Schwimmen in der Nacht
von Jessica Keener

Sarah lebt Mitte der 1960iger mit 3 Brüdern und ihren Eltern gut situiert in einer Kleinstadt.

Sie sind „Gelegenheitsjuden“, der strenge Vater Lehrer, die Mutter pflegt zu Hause ihre Krankheiten und die Rosen. Die Rosen bekommen Dünger, die Mutter Alkohol und Tabletten.

Bis die Mutter einen „Unfall“ hat. Sie kommt ins Krankenhaus, baut psychisch immer weiter ab. Scheint manisch-depressiv (?) zu sein. Alles wir todgeschwiegen. Jeder redet um den Brei herum. Den Kindern wird nie offen die Wahrheit gesagt.

Aus diesem Familienchaos brechen die Kinder alle auf ihre Art aus. Die Kinder halten zusammen und versuchen mit dieser Situation zurecht zu kommen. Und jeder auf seine Art.

Da ist der Älteste, Peter, der nach Kalifornien abhaut um Straßenmusiker zu werden. Robert, etwas jünger als Sarah, der sich in mythische Science-Fiction-Romane und verbale Aggression flüchtet, der kleine empathische Elliot der in jeder Situation Gutes zu finden versteht.

Auch Sarah übernimmt die Freiheitsströmungen der wilden sechziger und sucht ihren eigenen Weg.

Sie erlebt schönes, schreckliches und findet ihre Bestimmung. Erfahrungen mit dem Tod, leichten Drogen, Sex, Antisemitismus, Liebe, Trauer bilden die Obertöne dieses Coming-Of-age-Romans. Immer untermalt von der Musik dieser Zeit.

Ein Roman über eine junge Frau, die ihren Weg findet.

Ein Buch das viel mit Musik und deren heilender  Kraft zu tun hat.

Die Autorin hat wohl 18 Jahre an diesem Debüt-Roman gearbeitet und sicher auch viele autobiographische Erlebnisse damit verarbeitet. So entsteht ein einfühlsames Tableau einer spannenden Zeit.