Rezension

Ein Roman unter vielen

Der Lavendelgarten - Lucinda Riley

Der Lavendelgarten
von Lucinda Riley

Bewertet mit 3 Sternen

Sagen wir es einmal so: „Der Lavendelgarten“ ist ein netter, kurzweiliger (Ferien-)Schmöker mit den bewährten Zutaten Familiengeheimnis, Liebe und Intrigen. Mehr aber auch schon nicht. Ganz bestimmt ist der Roman keiner, der lange im Gedächtnis bleiben wird. Im Roman geht es um Emilie de la Martinières, die einer adeligen und reichen französischen Familie entspringt. Ihren Vater hat sie schon früh verloren, zur Mutter hatte sie nie einen besonders guten Draht. Fernab ihrer adeligen Herkunft hat sich Emilie daher ein eigenes Leben aufgebaut. Als ihre Mutter stirbt, lastet plötzlich das Erbe der Familie allein auf Emilies Schultern und sie kehrt an den Ort ihrer Kindheit zurück, ein herrschaftliches Chateau in der Provence. Zufällig lernt sie dort den Engländer Sebastian kennen, der sich als Kunsthändler ausgibt. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass Sebastians Großmutter während des Zweiten Weltkriegs im Chateau gelebt hat und eng mit Emilies Vater und dessen Schwester verbunden war. Der Schreibstil war nichts Besonderes. Das Gleiche trifft im Grunde auch auf die Geschichte zu. Alles ist so ein bisschen nach Schema-F gestrickt und man hat ständig das Gefühl das alles schon mal so ähnlich irgendwo anders gelesen zu haben. Die Dialoge waren mir zum Teil viel zu aufgesetzt und leidenschaftslos und die ganze Geschichte ist im Endeffekt ziemlich durchschaubar. Gefehlt hat mir in der Geschichte auch ein wenig mehr Emotionalität. Immerhin geht es ja auch um englische und französische Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg. Die belastende Stimmung zu jener Zeit in Frankreich, auch die zum Teil wirklich heftigen Schicksalsschläge der Protagonisten kommen überhaupt nicht richtig rüber. Riley kratzt immer nur an der Oberfläche und schafft es nicht, mehr in die Tiefe zu gehen. Letztendlich bleibt das Buch eines unter vielen in diesem Genre.