Rezension

Ein Roman voller Emotionen und Spannung

Kein Ort ohne dich - Nicholas Sparks

Kein Ort ohne dich
von Nicholas Sparks

Bewertet mit 5 Sternen

Zwei wundervolle Liebesgeschichten

„Kein Ort ohne Dich“ von Nicholas Sparks besteht bis fast zum Ende aus zwei unabhängigen Geschichten. Die eine handelt vom 91-jährigen Ira Levinson, der nach einem Autounfall 2 Tage alleine und verletzt in seinem Auto festsitzt, bis er endlich gefunden wird. In dieser Zeit erscheint ihm seine verstorbene Frau Ruth und gemeinsam durchleben sie in Erinnerungen noch einmal ihr ganzes Leben.

Die zweite Geschichte handelt von Sophia, einer Kunstgeschichte-Studentin, und Luke, einem Bullenreiter und Farmer, die sich auf einer Feier nach einem Rodeo kennen lernen. Nach dem ersten Kennenlernen treffen sie sich regelmäßig und werden ein „perfektes Paar“.

 

Wie immer schafft Sparks es von Anfang an den Leser zu fesseln. Etwas irritierend sind zu Beginn die unterschiedlichen Erzählzeiten. Iras und Ruths Erinnerungen stehen in der Vergangenheit, während Sophias und Lukes Geschichte sich in der Gegenwart entwickelt. Dennoch kann man sich

als Leser sehr leicht in jeden Charakter hineinversetzen, aus dessen Perspektive erzählt wird.

 

Durch verschiedene Ereignisse entstehen immer neue Spannungbögen. Luke gerät durch das Bullenreiten in Gefahr, was dem Leser besonders bewusst gemacht wird, als er Sophia von einem schweren Unfall in der Vergangenheit erzählt hat, bei dem er beinahe gestorben wäre. Außerdem steht die Farm seiner Mutter Linda kurz vor dem Bankrott, da Linda sie als Sicherheit für einen Kredit angeben musste, um Lukes Krankenhausrechnungen zahlen zu können. Sophia kämpft mit den Problemen in ihrem Studentenwohnheim, mit ihrem Ex-Freund, ihrer besten Freundin und natürlich mit denen von Luke und seiner Mutter. Und Ira steht an der Schwelle zum Tod, der nur von seiner verkörperten Erinnerung an seine Frau aufgehalten wird.

Am dringensten will man als Leser jedoch die ganze Zeit wissen, wann und wie die beiden Geschichten endlich aufeinander treffen, in wie weit Ira, Sophia und Luke sich kennen lernen und gegenseitig ihr Leben beeinflussen.

Diese Spannungen geben einem das Gefühl das Buch nicht aus der Hand legen zu können. Und obwohl immer wieder etwas neues passiert, wirkt es nie unrealistisch, man hat immer das Gefühl, dass soetwas wirklich passieren könnte.

 

Die Charaktere selbst sind ebenfalls sehr realistisch dargestellt. Sie werden auf den Seiten richtig lebendig, was sich auch in Ihren Handlungen und Gedanken wiederfindet. Immer wieder tauchen Probleme und Unsicherheiten auf, verschiedenster Art, sodass man nicht das Gefühl hat, nur eine Utopie zu lesen. Natürlich sind einzelne Handlungen vorhersehbar, viele aber auch nicht, was es nie langweilig macht.

 

Besonders beeindruckend am ganzen Buch finde ich jedoch, dass Sparks es schafft, jede Situation sehr emotional zu schildern, dass man gar nicht anders kann als mitzufühlen. Auch wenn dies für Sparks-Fans nichts ungewöhnliches ist, empfand ich es in diesem Roman als besonders gelungen. Oft lief mir ein Schauer über den Rücken, hatte ich Tränen in den Augen oder ein breites Grinsen im Gesicht. Der Höhepunkt – nicht nur in der Handlung sondern auch in den Emotionen der Charaktere - ist wohl, als die beiden Geschichten endlich aufeinander treffen.

 

Ich möchte hier nicht zu viel verraten, deswegen kann ich nur jedem dieses Buch empfehlen, besonders natürlich den Sparks-Fans. Von allen Büchern die ich bis jetzt von Nicholas Sparks gelesen habe, gefällt mir dieses am besten, da es wirklich von Anfang bis ende spannend und gefühlvoll ist!