Rezension

Ein Roman voller Gegensätzlichkeiten, Schein und einer Bestimmung

Träume der Finsternis - Annika Dick

Träume der Finsternis
von Annika Dick

Bewertet mit 4 Sternen

Guter Zwilling, böser Zwilling? Meiner Meinung nach sind beide gut!

Erster Satz:

Die ersten Feuerwerkskörper explodierten bereits am Himmel.

Meinung:

Ein wunderschönes Cover, welches das Thema des Romans widerspiegelt. Besonders eindrucksvoll ist die Veränderung desselben Gesichts, wenn man es anders schminkt.

Der Titel ist treffend, klingt gleichzeitig auch mysteriös.

Die Handlung kam mir gut durchdacht vor während des Lesens. Zwillingsschwestern mit magischen Fähigkeiten haben mich schon immer begeistert, auch wenn Dagny und Dhelias Kräfte dafür, dass sie das Gleichgewicht der Welt darstellen, sehr gering sind. Ebenso sind die oftmals betonten Unterschiede zwischen den beiden gar nicht so gravierend. Es wird deutlich, dass Gut und Böse relativ sind.
Die Welt hat mir sehr gefallen. Eigene Bezeichnungen für fremde Wesen, ein funktionierendes Konzept. Ich hätte gerne mehr darüber erfahren.
Ziemlich früh wurde relativ plump Spannung aufgebaut, welche sich durch den ganzen Roman zieht. Das Ende war für einen Vielleser wie mich recht vorhersehbar, hat mir aber dennoch gefallen. Gleichzeitig sollte ich dich jedoch warnen: Auch wenn es für mich nicht ganz so überraschend kam, ist es keine leichte Kost!
Soweit ich weiß, ist diese Geschichte in einem Band abgeschlossen. Dennoch wirkte das Ende auf mich nicht wie ein Abschluss, eher wie der Auftakt für Band 2. Vielleicht war das so gewollt, um bei großer Nachfrage einen zweiten Teil schreiben zu können wie bei "Winteraugen" aus demselben Verlag.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Dagny und Dhelia erzählt. Dadurch werden die Gefühle der beiden Schwestern sehr deutlich, aber auch, dass sie gar nicht so gegensätzlich sind wie gedacht.

Dagny und Dhelia sind sich auf den ersten Blick nicht besonders ähnlich vom Charakter. Dennoch bilden sie eine Einheit. Dagny kam mir meist nerviger vor als Dhelia. Auch was den Gut-Böse-Anteil der beiden angeht, kann man rätseln, welche von beiden der Dunkelheit tatsächlich näher steht. Arroganz ist meiner Meinung nach zum Beispiel keine positive Eigenschaft.
Jedes der Mädchen besitzt ein Love Interest, wodurch auch die Romantik nicht zu kurz kommt. Dennoch liegt der Fokus nicht darauf.
Vater und Oma haben mir als Charaktere gut gefallen. Später kommen noch andere Figuren dazu, die die Handlung antreiben.

Der Erzählstil ist für Achtzehnjährige angemessen, dadurch aber auch schlicht und normal.
 

Fazit: 4*
Die Vorhersehbarkeit hat mich dazu bewogen, einen Stern abzuziehen. Auch die Gegensätzlichkeit und die Verkörperung von Licht und Dunkelheit waren nicht ganz das, was der Klappentext vermuten lässt. Insgesamt habe ich diesen Roman jedoch gerne gelesen und empfehle ihn weiter.