Rezension

Ein Roman zum wohlfühlen

Kuschelglück und Gummistiefel -

Kuschelglück und Gummistiefel
von Petra Schier

Bewertet mit 4 Sternen

Nach den Veröffentlichungen (wie z.B. "Körbchen mit Meerblick, Die Liebe gibt Pfötchen oder „Nur eine Fellnase vom Glück entfernt“) hat Petra Schier nun ihren siebten Band „Kuschelglück und Gummistiefel“ ihrer erfolgreichen Lichterhaven – Reihe, der im April 2023 im Harper Collins Verlag erschien, vorgelegt. Da ich die Reihe letztes Jahr für mich entdeckte habe, wartete ich voller Vorfreude auf diesen Roman und eines kann ich jetzt schon verraten: mein Warten hat sich mehr als nur gelohnt!

Wer schon einmal ein Buch von der Autorin gelesen hat, weiß den flüssigen und leichten Schreibstil zu schätzen. Bereits ab der ersten Seite hat mich Maiks Geschichte immer mehr in seinen Bann gezogen und es fiel mir regelrecht schwer, dieses Buch einfach so aus den Händen zu legen. Aber nicht nur mit dem Schreibstil kann die Autorin punkten, sondern auch mit ihrer detaillierten und brillant eingefangenen und wiedergespiegelten Kulisse. Dank der einzigartigen Beschreibung von Lichterhaven war ich quasi vor Ort. Zu der wunderbaren Kulisse gesellen sich authentische und lebensnahe Charaktere, die mit den entsprechenden Ecken und Kanten ausgestattet worden sind. Da ich schon den einen oder anderen Roman dieser Reihe gelesen habe, freute ich mich schon auf ein Wiedersehen mit Ella, Hannah und Caroline, die unter dem Namen Foodsisters bekannt sind. Aber auch auf die „Neuzugänge“ wie Maik, Michelle oder Jakob und deren Geschichte war ich mehr als nur gespannt.

Der erfolgreiche Anwalt Maik ist an einem Burn out erkrankt, aber dies ist nicht alles. Seine Halbschwester, die er kaum kannte, hat ihm ihre Kinder „vererbt“: die 14jährige Michelle und der achtjährige Jakob. Er beschließt die Brücken in Berlin abzubrechen und nach Lichterhaven zu ziehen. Das passt den beiden Kindern überhaupt nicht, denn Michelle ist eine Großstadtpflanze und hat Angst in einem „Kaff“ wie Lichterhaven einzugehen. Jakob vermisst ebenfalls seine Berliner Freunde, aber allen voran seine verstorbene Mutter. Der Neuanfang steht unter keinem günstigen Stern und da läuft ihm auch noch die kleine rothaarige Frau namens Hannah wieder über den Weg. Oje, dass kann ja heiter werden, aber aufgeben ist keine Option. Das bevorstehende historische Stadtfest soll den Neuankömmlingen ein wenig helfen, sich schneller einzugewöhnen. Ob das gelingen wird? Oder wird der Airedale-Terrier Finchen dafür sorgen, dass sich die Familie in ihrer neuen Umgebung wie zu Hause fühlt?

Petra Schier hat es wieder einmal geschafft, eine wunderbare und zeitgemäße Geschichte zu schreiben. Mit viel Gefühl und einer guten Portion Humor lässt sie ihrer Leserschaft an Maiks Geschichte teilhaben. Was ich an diesen Romanen so liebe, sind die zwischenmenschlichen Dialoge. Sofort entsteht das Gefühl, dass der Leser Teil der Geschehnisse ist und nicht stiller Beobachter. Hinzu kommt natürlich auch noch die Gedankenwelt der kleinen und großen tierischen Hauptdarsteller. Es ist immer sehr amüsant, was die vier Pfoten so denken.

Wer jetzt Lust und Laune hat, diesen Roman lesen zu wollen, nur zu. Jeder einzelne Band beinhaltet eine abgeschlossene Geschichte, aber es macht dennoch großen Spaß, die Reihe von vorne zu beginnen. So lernt man die Foodsisters und ihre Freundschaft besser kennen, denn dieser Teil wird immer weitererzählt.

Perfekt um den Alltag ein wenig zu vergessen und die Seele baumeln zu lassen.

4 von 5 Sternen!