Rezension

Ein ruhiger Auftakt, der neugierig macht!

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte - Laini Taylor

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
von Laini Taylor

Bewertet mit 4 Sternen

Schon seit seiner frühsten Kindheit ist Lazlo Strange fasziniert von der Stadt Weep.
Von einen auf den anderen Moment hat sie ihren wahren Namen verloren und nur der Name Weep blieb im Gedächtnis der Menschen zurück. In den folgenden Jahren hat Lazlo so viel Wissen wie möglich über Weep angesammelt und als sich die einmalige Chance ergibt, dorthin zu reisen, zögert Lazlo nicht, doch er weiß noch nicht, welche Schatten am anderen Ende der Wüste auf ihn warten.

"Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte" ist der erste Teil des Auftaktes der Strange the Dreamer Dilogie von Laini Taylor, der aus den wechselnden personalen Perspektiven von Lazlo Strange und Sarai erzählt wird. Dann durften wir noch kurz in die Perspektiven des Götterschlächters Eril-Fane und der Tizerkan Azareen eintauchen.

Der Waisenjunge Lazlo Strange wuchs bei Mönchen auf, wo ihm von Bruder Cyrus viele Geschichten erzählt wurden. Doch besonders die sagenumwobene Stadt Weep, die mitten in der riesigen Wüste Elmuthaleth liegt, faszinierte ihn. Seit mehreren Jahrhunderten betrat kein Fremdländer mehr die Stadt und zweihundert Jahre lang hörte man nichts mehr von Weep.
Als Lehrling der Großen Bibliothek von Zosma sog Lazlo jede Information über Weep auf, die er in die Finger bekam, und zögert nicht, als sich die Chance bietet, nach Weep zu reisen.
Sarai ist die Tochter von Isagol, der Göttin der Verzweiflung, die mit Minya, Sparrow, Ruby und Feral in der Zitadelle von Weep ein abgeschottetes Leben führt.
Niemand darf erfahren, dass die Zitadelle noch bewohnt ist, was sich natürlich stark auf das Leben der fünf auswirkt. Nur ihre Gaben erhalten sie am Leben und Sarai ist die Einzige, die dank ihrer Gabe erfährt, was in der Stadt so vor sich geht, denn sie ist die Muse der Albträume.

Sowohl Lazlo, als auch Sarai mochte ich echt gerne! Lazlo ist ein stiller und freundlicher Träumer, der immer im Schatten stand und seinen ganzen Mut zusammennehmen musste, um seinen Traum die Stadt Weep mit eigenen Augen zu sehen, verwirklichen zu können. Lazlo macht schon im ersten Teil eine tolle Entwicklung durch und ich bin gespannt, wo sein Weg ihn noch hinführen wird!
Sarai ist halb Mensch, halb Göttin, doch ihre Gabe bereitet ihr keine große Freude, denn sie schenkt den Menschen von Weep ihre schlimmsten Albträume, dabei ist Sarai alles andere als grausam! Sie ist sehr mitfühlend und wie Lazlo jemand, der sich nicht in den Mittelpunkt drängt.

Ich lese gerne dicke Bücher, weshalb ich es immer nur sehr schwer nachvollziehen kann, warum man Bücher mit über sechshundert Seiten in zwei Bücher aufteilen muss.
So wurde aus dieser Dilogie, die im englischen Original zwei Bände umfasst, im Deutschen vier Bände, wofür ich ehrlich gesagt kaum Verständnis habe.
Die Geschichte von "Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte" beginnt ruhig und ließ sich wie eine lange Einleitung lesen. Es ist keine temporeiche Geschichte und viel Spannung kam auch nicht auf. Ich musste mich trotzdem nie zum Weiterlesen zwingen, weil ich die Atmosphäre und auch die Welt sehr gerne mochte und die Charaktere mir ebenfalls gefallen haben. Aber man merkt doch deutlich, dass es erst zum Ende ein wenig spannender geworden ist, und ich hatte das Gefühl, dass man gerade erst in der Geschichte ankommt, um sofort wieder herausgerissen zu werden.

Man lernt Sarai und Lazlo, ebenso wie ihre Mitstreiter kennen, begleitet Lazlo auf der Reise durch die Wüste und entdeckt die Geheimnisse von Weep. Es bildet sich einiges an Konfliktpotenzial und als endlich etwas Spannendes passiert, die Geschichte ein wenig Fahrt aufnimmt, ist der Bruch auch schon da und das Buch ist zu Ende.
Ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses abrupte Ende richtig ärgert und für mich auch viel Positives wieder zunichtemacht! Ich würde am liebsten sofort weiterlesen, weil ich einfach neugierig bin, wie es mit Lazlo und Sarai weitergehen wird, aber da auch der zweite Band zweigeteilt wird und ich einen solchen Cut auch beim dritten Teil hätte, habe ich irgendwo keine große Lust, die Reihe weiterzulesen, obwohl die Geschichte wirklich vielversprechend war und ich bis zur letzten Seite viel Freude mit Lazlo hatte.

Fazit:
Ich habe lange überlegt, wie ich "Strange the Dreamer: Der Junge, der träumte" von Laini Taylor bewerten soll. Ich mochte die Charaktere, die Welt und auch die Atmosphäre. Die Handlung entwickelt sich sehr langsam und viel passiert in diesem ersten Teil noch nicht.
Als es endlich spannend wurde, ist das Buch auch schon vorbei und mein Ärger darüber, dass das Buch, in meinen Augen unnötigerweise, in zwei Teile geteilt wurde, war echt groß, sodass ich ehrlich gesagt auch keine große Lust habe die Reihe weiterzulesen.
Aber das Buch kann nichts dafür, dass es zweigeteilt wurde und bis zur letzten Seite hat mir die Geschichte echt gut gefallen, auch wenn noch nicht allzu viel geschehen ist. Deshalb vergebe ich schwache vier Kleeblätter.