Rezension

Ein ruhiges Buch zum nachdenken und einhalten im Tagesfluss

Das Feld
von Robert Seethaler

Bewertet mit 5 Sternen

Das Feld von Robert Seethaler, erschienen im Hanser Berlin Verlag am 4. Juni 2018.

Das Feld ist ein Gräberfeld in einem erfundenen Ort und wir erfahren von den Toten aus ihrem Leben, manchmal auch wie sie gestorben sind. Es sind miteinander verwobene Geschichten da die Toten sich im Leben zum Teil gekannt haben da sie in einer Kleinstadt gelebt haben. Es entsteht sozusagen ein Portrait der Stadt wie die einzelnen Personen sie erlebt haben.

Der Autor schickt uns in vielen kurzen Kapiteln auf die Suche danach was das Leben ist, was es ausmacht und was für Ereignisse wichtig sein können. Wie schon in „ein ganzes Leben“ ist es die Ruhe und die Gelassenheit, die dieses Buch ausmachen und auszeichnen. Die Geschichte entblättert sich langsam und Leben entsteht durch die Schnittpunkte, die die Stimmen miteinander haben. So erfahren wir manche Geschichte erst wirklich in der Summe der einzelnen Gedanken. Seethaler wertet nicht. Fast alle scheinen aus dem Grab zufrieden mit dem gewesen zu sein was sie gelebt haben, wenn nicht wird es einfach in der Erinnerung aufgehübscht. Viele der Personen wirken in den Gedanken über ihr gelebtes Leben weiser als sie zu Lebzeiten gewesen sind.

Es ist ein ruhiges Buch, ohne erkennbaren Höhepunkt in sanften Worten, manchmal schon poetisch erzählt. Klare Leseempfehlung.