Ein Rummel für Mutige
Bewertet mit 3 Sternen
Klappentext:
Stell dir einen Jahrmarkt vor, der ganzjährig seine Türen öffnet. Ein Spaß für Kinder, Erwachsene und … tote Seelen? Hörst du fröhliches Kinderlachen oder doch gequälte Schreie? Oder sogar beides …? Komm mit mir. Der Eintritt kostet nur deine Seele. Willkommen auf dem Dark Carnival.
Rezension:
Enthaltene Kurzgeschichten:
Willkommen auf dem Dark Carnival – Alina Pütz
Die verlorene Zukunft – Ela Bloom
Lebensfragmente – Pia Bardenhagen
Two Steps Behind – Jamie L. Farley
Zeitrad – Dani Aquitaine
The Dark Curse – Nadine Nightingale
Spiegelmann – Jace Moran
Selfie im Teufelstor – Cora Most
Der Mann im Mond – Christian Heß
Gondelfluch – Stefanie Bender
Wellensang – Mona Dertinger
Seelenretter – Felix Forberg
Nachtflug – Marissa Barks
Seelenspiegel – Alexander Eisenmann
Alfie – Saskia Hehl
Die Schatulle des Zoltan Aramenus – R. W. Steinbach
Dein Traum, der Albtraum – Pêcheuse
Die Manege der verlorenen Kinder – Julia Heuer
Ein alter Mann am Jahrmarkt – Raphael Grascher
Verborgen ist, was tiefer liegt – A. M. Harries
Tunnelblick – Lex Wesley
Hinab – Sebastian Steffens
Schwarzblut – Patrick Kaltwasser
Ein Jahrmarkt sorgt für Unterhaltung. So soll es sein. Doch der Dark Carnival ist anders. Auf diesem Jahrmarkt amüsiert sich nicht jeder. Den Attraktionen hier haftet etwas Unheimliches an. Viele dunkle Gerüchte machen die Runde. So soll die Geisterbahn mit echten Leichen dekoriert sein, und mancher, der den Rummel betritt, soll ihn nie wieder verlassen.
Grusel ist das Thema dieser Anthologie. Im Gegensatz zu vielen ähnlichen Kurzgeschichtensammlungen haben die Beiträge hier einen gemeinsamen Handlungsplatz, den Dark Carnival. Den definieren die beteiligten Autoren allerdings recht unterschiedlich. Mal ist es ein fester Vergnügungspark, mal ein Rummel, der jedes Jahr wieder in die Stadt kommt. Aber unheimlich ist es immer, was dort geschieht. Dass die einzelnen Geschichten einer derartigen Zusammenstellung eine unterschiedliche Qualität haben, ist man als Leser natürlich gewohnt. Bei der vorliegenden Anthologie fällt allerdings auf, dass mich nur wenige wirklich überzeugen konnten, was zu meiner eher mittelmäßigen Gesamtbewertung führt. Trotzdem will ich das hervorheben, was mich überzeugen konnte:
„Die Manege der verlorenen Kinder“ von Julia Heuer ist mein eindeutiges Highlight. Ein Junge, der sich gar nicht mehr erinnern kann, was vorher war, lebt im Zirkus des Rummelplatzes. Er weiß nur, dass immer, wenn neue Kinder dazukommen, die ältesten verschwinden. Es müssen immer 7 sein. Als eines Nachts das einzige Mädchen, das schon länger als er selbst hier ist, weggeht, beschließt er, nachzusehen, was aus ihm wird. Eine gelungene Grusel-Story mit überraschendem Ende.
Auch „Dein Traum, der Albtraum“ von Pêcheuse konnte mir gefallen, auch wenn die wahren Hintergründe offen bleiben.
In „Seelenretter“ thematisiert Felix Forberg Kinder, deren Eltern den Jahrmarktsbesuch nur schnell hinter sich bringen wollen. Der Protagonist, der selbst ähnliche Kindheitserinnerungen hat, ‚rettet‘ diese Kinder. Eine Geschichte mit einem überraschenden, tiefschwarzen Ende.
Fazit:
Diese Anthologie mit einer Horror-Grusel-Thematik leidet leider unter einem relativ hohen Anteil nicht überzeugender Beiträge.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
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