Rezension

Ein rundes Finale...

Elfenwächter (Band 3): Weg der Magie - Carolin Emrich

Elfenwächter (Band 3): Weg der Magie
von Carolin Emrich

Meinung:

 

Es ist schon einiges an Zeit vergangen, seit ich den zweiten Band „Elfenwächter (Weg des Krieges)“ von Carolin Emrich gelesen hatte.

Und ich gestehe, mein Gedächtnis ist nicht immer das Beste, was längere Zeitspannen angeht. Somit hatte ich auch ein bisschen Mühe die vorangegangenen Geschehnisse der Geschichte zu rekapitulieren, denn man steigt im dritten Band direkt wieder in den Verlauf ein.

Es gab kaum Rückblicke, an denen ich mich hätte langhangeln können, trotzdem kam zum Glück einiges zurück.

 

Trisajia, menschliche Magierin und ihr Gefährte Avanthandal, seines Zeichens elfischer Magier und nun Inhaber eines Ratsplatzes in Havaris, sind siegreich aus dem letzten Krieg hervorgegangen. Ein neuer König saß nun auf dem Thron und sie hatten einige Verluste zu beklagen - allem voran der große Elfenwald, der ziemlich angeschlagen zurück gelassen wurde.

 

Die Geschichte beginnt mit einer Reise und endet auch mit einer.

Avanthandal muss seinen Platz im Hohen Rat einnehmen und kämpft nebenher auch noch mit den Auswirkungen der dunklen Magie.

Tris hingegen habe ich erstmal nicht wiedererkannt. Ich war regelrecht geschockt, habe ich sie doch als Sturkopf und eigensinnige Frau kennengelernt und nun kuschte sie gleich zu Anfang vor allen? Menschen und Elfen?

Das musste ich erstmal verdauen, weshalb ich auch nicht direkt wieder warm mit ihr wurde. Ebenso wenig wie mit Avanthandal.

Das erste Viertel des Buches verging für mich etwas langsam, zähflüssig, weil ich komplett andere Charaktere erwartet hatte. Erst als sie erneut aufbrachen, um etwas zur Rettung des Waldes beizutragen, entspannte sich die Situation für mich. Ab da gab es fast kein Halten mehr.

 

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt einfach zu lesen, sie braucht kein großes Wordbuilding um den Leser zu fesseln. Einfache Gesten, Gedanken und störrisches Wetter reichen dafür schon aus. Erzählt ist die Geschichte erneut aus Tris‘ Sicht in der Ich-Perspektive, doch zum ersten Mal konnte ich mich nicht ganz in sie hineinfühlen. Allerdings fand ich manche ihrer Entscheidungen dann doch bewundernswert und stark.

 

Avanthandal blieb mir weiterhin ein Rätsel, was völlig in Ordnung war.

Das Zusammenspiel zwischen den beiden hat mir, bis auf die Anfangssequenzen wirklich gut gefallen. Ich mochte es, wie sie miteinander umgegangen sind, mochte, dass Tris wieder zu ihrem alten Wesen zurückgefunden hat und mochte die Wendung, die die Autorin in die Beziehung eingebaut hat.

 

Und auch der Rest der Geschichte war ein gelungener Abschluss.

Ich hatte zwar Erwartungen bezüglich der Protagonisten, aber keinerlei Vorstellungen, wie das Ganze nun enden könnte.

Was die Autorin mir hier jedoch präsentiert hat war irgendwie rund. 

Ich konnte so mit der Geschichte abschließen.

Das Finale war anfangs gewöhnungsbedürftig, zwischendurch aber immer wieder spannend und definitiv interessant zu lesen.

 

Trisajia, Avanthandal und seine Schwester Layana geben ein ungewöhnliches Reisetrio ab, auf der Suche nach verlorenem Wissen. Unterwegs begegnen sie immer wieder Gefahren, einigen Tricks und vom Hass zerfressenen Menschen wie Elfen. Sie haben Probleme zu bewältigen, innerlich wie äußerlich und gehen damit gekonnt um. Die Atmosphäre reicht von belustigt und licht bis hin zu dunklen Momenten.

 

Fazit:

 

Der finale Band der Elfenwächter zog fast schon locker vorüber. Im Vergleich zu Band zwei hat die Autorin es geschafft keine Längen entstehen zu lassen, wenn auch die emotionale Tiefe ein bisschen darunter gelitten hat.

Alles in allem ist es eine lesenswerte Trilogie, die durch Magie, Freundschaft, Liebe und Sucht fesselt und so manch eine Überraschung bereit hält.

 

Empfehlenswert für alle, die gern leichte High-Fantasy lesen, sich in Welten mit Zwergen, Elfen und Menschen fallen lassen wollen und sich als Rahmenbedingungen Krieg und Liebe wünschen.

 

Bewertung:

 

⭐️⭐️⭐️⭐️ (4/5)