Rezension

Ein rundum gelungenes Buch

Seelenhauch - Annie J. Dean

Seelenhauch
von Annie J. Dean

Bewertet mit 5 Sternen

Ein rundum gelungenes Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite mit gerissen und begeistert hat.

Inhalt:

Die 20-jährige Helen glaubt nicht an Geister. Als fertig ausgebildete Krankenschwester hat sie bereits einige Menschen sterben sehen, aber nie wurde sie von einer rastlosen Seele heimgesucht. Das ändert sich schlagartig, als sie sich nach einer scheinbar harmlosen Partie Gläserrücken plötzlich nicht mehr allein fühlt und von einem sterbenden Patienten um einen letzten Gefallen gebeten wird: Sie soll das Zuhause eines gewissen Kilian aufsuchen. Ihre Recherche führt sie in ein steinreiches Villenviertel und direkt in die Arme des attraktiven Jungdesigners Elias. Zusammen versuchen sie der Geschichte des verstorbenen Erben auf die Spur zu kommen – und werden dabei direkt in die Vergangenheit katapultiert…

(Quelle: https://www.carlsen.de/epub/seelenhauch/84791)

Helen hat bis jetzt nie an Geister geglaubt, was sich jedoch nach einer Partie Gläserrücken mit ihren Freundinnen ändert. Plötzlich scheint sie von einer rastlosen Seele geradezu verfolgt zu werden und diese scheint ihr etwas Wichtiges mitteilen zu wollen.

Bei ihrer Recherche landet sie schließlich bei der Villa des attraktiven Elias. Was hat dieser mit dem Geist zu tun und wieso hat auch er sonderbare Visionen aus der Vergangenheit. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Antworten und kommen dabei einem unglaublichen Familiengeheimnis auf die Spur … .

Meine Meinung:

Der Prolog ist aus Sicht des Geistes geschrieben, ohne dass man erfährt, wer es ist und was hinter den ganzen Ereignissen steckt. Trotzdem hinterließ er bei mir eine Gänsehaut und ließ mich richtig neugierig auf das Buch werden.

Danach springt man zu Helen, lernt sie und ihre Freundinnen kennen und erlebt die Séance hautnah mit. Obwohl ich vom Klappentext her ja schon wusste, dass ein Geist auftauchen würde, schaffte es die Autorin Annie J. Dean doch, eine spannungsgeladene Atmosphäre aufzubauen, die mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Gemeinsam mit der Protagonistin versuchte ich Antworten darauf zu finden, was der Geist von ihr will und was hinter all dem wohl stecken würde. Doch die Autorin füttert uns immer nur mit kleinen Häppchen, die die Spannung bis ins Unermessliche steigerten.

Gemeinsam mit Helen beginnt man also mit den Recherchen und lernt dabei auch Elias kennen. Ich fand es wirklich sehr schön, dass die Geschichte nicht nur aus Sicht von Helen, sondern auch aus der Perspektive des männlichen Protagonisten erzählt wird. Es war toll auch mehr über Elias zu erfahren und seine Sichtweise der Dinge hautnah miterleben zu können. Ich konnte mich gar nicht entscheiden, welche Sicht ich lieber las, denn beide Protagonisten waren mir sofort sympathisch und ich konnte ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen und wollte gleichzeitig auch mehr über sie erfahren.

Doch das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf der Geschichte des Geistes. Dabei weiß man jedoch nie, welche wahren Beweggründe hinter seinem Handeln stecken. Immer wieder taucht die Seele bei Helen und Elias auf und zieht diese in die Vergangenheit. Annie J. Dean ist es dabei sehr gut gelungen eine Gänsehaut-Atmosphäre aufzubauen. Gemeinsam mit den Protagonisten spürte ich schon bald die einsetzende Kälte und hatte sogar das Gefühl nicht allein zu sein. Ich habe mich wirklich ein bisschen gegruselt muss ich sagen. Das ist jedoch nicht negativ gemeint, sondern eher dem Talent der Autorin geschuldet, der es gelungen ist, mich so sehr in ihre Geschichte zu ziehen, dass es für mich geradezu real wurde.

Natürlich fing ich auch an, meine eigenen Spekulationen anzustellen und mir ein Bild über die Ereignisse zu machen. Obwohl ich ein paar Dinge durchaus geahnt habe, hat mich Annie J. Dean mit ihrer Geschichte doch noch überrascht, denn mit dieser Entwicklung hätte ich am Ende sicher nicht gerechnet.

Wie man aufgrund des Klappentextes schon ahnen kann, gibt es natürlich auch eine Liebesgeschichte in „Seelenhauch“. Doch auch hier hat mich die Autorin etwas überrascht, da diese nicht den Stellenwert einnimmt, mit dem ich gerechnet hatte. Sie ist schön, authentisch und einfach süß, aber bleibt dennoch etwas im Hintergrund, was ich sehr genossen habe, da das mal etwas anderes ist im Vergleich zu anderen Büchern, in denen die Lovestory meist den Hauptteil der Geschichte einnimmt.

Und einen weiteren Pluspunkt bekommt das Buch, da es abgeschlossen ist. Endlich mal keine Reihe, sondern ein Einzelband, den man mit einem guten Gefühl abschließen und genießen kann.

 

Fazit:

Annie J. Deans „Seelenhauch“ hebt sich von anderen Büchern ab. Die Geschichte mit dem Geist fand ich erfrischend und zwar nicht neu, aber auch nicht schon hundert Mal aufgewärmt. Die Autorin schafft eine Atmosphäre, die mir eine Gänsehaut bescherte und mich so tief in die Geschichte hineinzog, dass ich das Gefühl hatte, selbst dabei zu sein. Ich stellte Spekulationen an und machte mir Gedanken und hätte doch nicht sagen können, was wirklich hinter dem Ganzen steckt. Ein rundum gelungenes Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite mit gerissen und begeistert hat.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.