Rezension

Ein Satz mit X..... war wohl nix , oder: furchtbare Schwarz-Weiß-Malerei

Erebos - Ursula Poznanski

Erebos
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 1 Sternen

Trotzdem das Buch recht spannend war und mir vor allem Adrian als Figur sehr gut gefallen hat, hat mich das Buch eigentlich eher sauer gemacht. Mir ging der erhobene Zeigefinger da doch arg auf den Geist. Mir kam es so vor, als wäre das ganze ein Buch, das verständnislose Eltern ihren Kindern/Jugendlichen in die Hand drücken, weil ihnen das Computerspielhobby nicht passt. Rollenspiele sind böse und man wird süchtig blabla, Rollenspieler kehren sich von der Wirklichkeit ab und so weiter.
Ich war immer schon eine Leseratte, ABER ich spiele spannende Computerspiele auch schon seit ich 8 Jahre alt war und meinen ersten Commodore Plus 4 bekam (danach folgten dann so nach und nach C64, Amiga, PC, NES, SNES, MEgaDrive, Dreamcast, PS2 und so weiter).. Meine Mutter war zum Glück nie so, das sie das nicht gut fand, im Gegenteil sie hat gerne mitgespielt. Ganze Wochenenden haben wir zum beispiel mit Final Fantasy verbracht oder Illusion of Time, von Shenmue später mal ganz zu schweigen.
Wenn ich da an heutzutage denke, das man von den Eltern zum Beispiel einen PS3-Controller kriegt , der exakt 2 Stunden funzt, so wie Mama das einstellt...... echt da könnte ich austicken. Ich stell mir grade vor das man es endlich geschafft hat in einem Rollenspiel einen fiesen Zwischen/Endgegner zu besiegen und dann stellt sich der Controller ab *WAHHHH* oder man hat ne halbe Stunde den Weg durch einen Dungeon gesucht und sucht grade einen Ort zum speichern und BEEEEEP die "Spielzeit" ist rum..... grauenhaft. Danke, Mama, das du fast immer mitgezockt hast und wir zusammen durch die Welten der Fantasygames zogen!!!!
JA, man taucht in eine andere Welt ein, aber das tut man beim lesen auch, ebenso wenn ich einem Hörspiel zuhöre. Ja, wir Rollenspieler verbringen Stunden damit, wenn es uns gerade Spaß macht. Trotzdem sind wir keine Idioten, die nichts mehr auf die Reihe kriegen und zum willenlosen Sklaven mutieren und in echt Mordaufträge ausführen. So ein Blödsinn. Echt jetzt, es gibt ZIG tolle Spiele. Wenn einem so ein dämliches Spiel so blöd kommt wie im Buch dann schmeisst man es weg und spielt was anderes.

Das Buch kam mir arg schwarz-weiß-malerisch vor. Böses Spiel, macht Kinder süchtig und willenlos, ist schlecht usw.
Natürlich ist die Lösung das die Kinder am Ende vom Spiel wegkommen, in die Wirklichkeit zurückkehren .... blablabla. Klischee pur - trotzdem es spannend aufgebaut war.

Jetzt "freu" ich mich ja quasi so richtig auf Saeculum......... da geht es doch um Live-Rollenspiel. JA.... ihr habt es erfasst. Da bin ich ebenfalls "betroffen". Nicht nur Live, sondern auch schon seit ich 11 bin als Pen&Paper (DSA, D&D, Shadowrun....) und Spielbücher (Einsamer Wolf usw. ...). Bin ja mal gespannt wie leicht manipulierbar und dämlich/fanatisch "wir Spieler" da dann dargestellt werden.
Die Darstellung der Spieler von Erebos war doch arg daneben. Die Vernünftigen waren quasi nur die Nicht-Spieler. Sowas ärgert mich wirklich, das man so abgestempelt wird. Und die Autorin ist sicherlich kein Freund der Games, in der Danksagung am Ende des Buches wird jedenfalls keiner Gamergruppe oder so gedankt, obwohl doch sicherlich etwas Recherche und Kontakt mit Spielen/Spielern nötig wäre, wenn man drüber schreibt.
Spieler - auch junge Spieler - sind keine willenlosen fanatischen Killer in spe !

Nee, das Buch war echt nix, wenn mans genau nimmt.