Rezension

Ein Schicksal das verbindet

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe - A. J. Betts

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe
von A. J. Betts

Bewertet mit 4.5 Sternen

4,5 von 5 Punkten!

Es trennt sie eine Wand im Krankenhaus und doch liegen sie Kopf an Kopf. Was mit ersten Klopfzeichen beginnt, wird nach und nach zu Freundschaft.
Für Zac und Mia wird diese erste Begegnung im Krankenhaus immer wichtiger, denn beide haben Krebs und es gibt wohl kaum einen Menschen, der sie so gut versteht, wie sie es tun. So freunden sich die Teenager langsam an...

Als „Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ von A.J. Betts bei mir einzog, hatte ich im ersten Augenblick keine Ahnung, um was genau es hier gehen würde. Ich sah das Cover, fühlte die Prägung und verliebte mich in diese angenehme Schlichtheit.
Es gibt hier jedoch nichts zu beschönigen. In diesem Jugendbuch geht es um Krebs!
Wir Leser/-innen lernen gleich zu Beginn Zac kennen. Er führt uns zunächst als Ich-Erzähler durch das Buch und wir verbringen die Zeit mit ihm am Krankenbett. Nicht zum ersten Mal ist er wegen seiner Krankheit dort, aber dieses Mal befindet er sich in der Isolation nach einer Knochenmarktransplantation. Nur seine Mutter ist bei ihm und so langsam stellt sich bei beiden ein Lagerkoller ein.
Vieles ändert sich für Zac, als ein Mädchen, im gleichen Alter, ins Nebenzimmer zieht.
Für mich war bei „Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ das besondere, dass wir Leser/-innen schon auf der ersten Seite in Balzacs Zimmer geschubst werden. Die Situation ist schnell klar und doch macht es „Spaß“ mit Zac durch den Tag zu gehen. Er erzählt seine Sichtweise und tut dieses mit viel schwarzem Humor und einer Art, wie sie für Teenager typisch ist.
Da dieses Buch in drei Teile unterteilt ist, wird auch die Perspektive gewechselt. Wo wir mit Zac beginnen, tauscht der Mittelteil seine Sichtweise zwischen Zac und Mia auf und das Buch endet dann im dritten Teil mit Mias Sicht der Geschehnisse.
A.J. Betts hat dies für mich so eindrucksvoll gelöst, dass ich beide Protagonisten vor Augen hatte. Jeder von ihnen erzählt in der Ich-Perspektive und doch kann man sie sofort auseinander halten. Die Autorin hat Mia und Zac Eigenheiten gegeben, mit denen schnell klar wird, dass sie noch sehr jung sind, aber nicht zu jung um zu begreifen, was passiert und das sie eine unterschiedliche Herangehensweise an bestimmte Dinge haben.
Trotzdem muss ich aber auch gestehen, dass ich mir im Mittelteil manchmal etwas mehr gewünscht hätte. Beide sind sich zwar nahe, aber ich hätte dies gerne noch mehr gespürt. Mir fehlte da ein kleiner Rest, um wirklich perfekt zu sein.
Mich hat „Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ aber sehr nachdenklich gemacht. Wie schnell sich ein Leben ändern kann, dass Schicksalsschläge keine Rücksicht auf das Alter nehmen und wir alle sollten einfach jeden Tag genießen.
Ich selber werde mich auf jeden Fall bei der DKMS erkundigen... schließlich können wir alle helfen.
Mein Fazit:
A.J. Betts hat mit „Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ ein Buch geschaffen, dass mich sehr gut unterhalten konnte und mich nachdenklich machte.
Mir hat ihre Art zu erzählen gefallen und ich würde gerne weitere Bücher der Autorin lesen.
9 von 10 Punkten!