Rezension

Ein schneller verhersehbarer Auftakt ...

Infiziert (Bd.1) - Teri Terry

Infiziert (Bd.1)
von Teri Terry

Bewertet mit 3 Sternen

Shay liebt die abgelegenen Orte, dort kann sie durchatmen und wird nicht gestört von diesen halbstarken Typen aus ihrer Klasse. Bei einem solchen unangenehmen Treffen im Supermarkt fällt ihr mehr oder minder ein Flugblatt vor die Füße und lässt eine Erinnerung an den letzten Sommer wach werden. Als sie nämlich wieder mal an ihren Lieblingspunkt innehielt, begegnete sie einem Mädchen, aber bevor sie richtig reagieren konnte, wurde sie mit einem Auto abgeholt. Nun ist dieses Mädchen verschwunden, und nachdem sie mit dessen Bruder Kai telefoniert hatte, ist klar, Shay war die Letzte, die seine Schwester lebend gesehen hat. Zusammen mit Kai will Shay dem auf den Grund gehen. Zur gleichen Zeit bahnt sich eine Katastrophe an, in Form eines Virus, was ganz Großbritannien infizieren könnte. Auch Shay scheint sich angesteckt zu haben und der Wettlauf mit der Zeit beginnt. Wo ist die entführte Schwester? Kann Shay den Virus bekämpfen? Und haben die aufkeimenden Gefühle von Shay und Kai überhaupt eine Chance?

Teri Terry hat schon so viele Bücher herausgebracht und ist unglaublich beliebt bei ihren Lesern, dass auch ich nun endlich ihre Erzählart entdecken wollte, und habe Infiziert dazu auserkoren, mich anzustecken. Ein Auftakt zu einer neuen Trilogie, der mich neugierig gemacht hat und ob sie mich damit überzeugen konnte, erzähle ich euch nun.

Der Prolog ist erschreckend, düster und man ist sofort selbst infiziert, um weiter zu lesen und entdeckt zwei Erzählstimmen. Die eine gehört Shay, einem Mädchen aus Schottland, die für ihren Namen gehänselt wird, die gern an abgeschiedenen Orten ihre Ruhe sucht und die sich zum ersten Mal verliebt, und zwar in den Bruder, des vermissten Mädchens. Beide lernen sich ein Jahr nach der Vermisstenanzeige kennen und merken, das sie Gründe suchen, um einander nah sein zu können. Doch beide haben auch Angst, dass sie die Gesten falsch interpretieren. Es ist das Aufkeimen einer frischen jungen Liebe. Aber die Umstände sind alles andere als günstig und so kommen wir zur zweiten Protagonistin.

Die Vermisste, Callie, ist nicht nur ein Entführungsopfer, sondern auch ein Forschungsobjekt und dieses scheint mächtiger zu sein, als ihre Erschaffer geahnt hatten. Callie gelingt nach ihrer Erlösung die Flucht, aber sie ist anders, als sie früher war, man kann sie nicht sehen und auch nicht hören, das macht ihre Verständigung unglaublich schwer. Mit ihr gelangt aber auch der Erreger in die Freiheit und sorgt für eine riesige Epidemie. Überall herrscht der Tod, und wie brutal er wütet, bekommt bald ganz Schottland zu spüren. Aber Callie findet endlich jemanden, der sie sieht und versteht, und ist ausgerechnet Shay. Aber wie macht man ihr klar, dass man echt ist. Einfach scheint Callies neues Leben auf jeden Fall nicht zu sein.

Teri Terry hat sich wirklich eine interessante Apokalypse ausgedacht. Immerhin leben wir in einem Zeitalter, wo Entwicklung unglaublich schnell voranschreiten und ich denke, so einiges wissen wir Normalsterblichen nicht. Immerhin brechen trotz unserer modernen Welt, wieder alte Krankheiten aus. Das Szenario ist also selbst für uns Großen durchaus denkbar. Außerdem war ich wirklich überrascht das die Autorin nichts beschönigt, brutal und unglaublich verheerend geht sie an die Sache ran und färbt das Land rot. Wo wir am Anfang noch zwei junge Leute begleiteten und ihre Liebe aufblühen sehen, schlägt Frau Terry im Rest des Buches unglaublich um sich.

Tja, und da kommen wir zu meinem Knackpunkten, für mich gab es trotz der schnellen Entwicklung einige Lücken, erst plätschert es dahin und im nächsten Moment rasen wir schon wieder davon. Leider wusste ich vorab schon genau, wohin die Reise gehen sollte und der Überraschungseffekt war dahin. Ich ahne jetzt schon, wer die Fäden in den Händen hält und wie das Drama weiter voranschreiten soll. Auch habe ich ein kleines Problem mit der Vorstellung von Callie, obwohl ich Geister mag, war es mir hier einfach zu viel des Guten und so richtig warm bin ich mit dem Kind in ihr nicht geworden. Auch die Rolle von Kai und Shay war mir zu genau angelegt, da ging schon mal das eine oder andere verloren und die großen Gefühle nahmen mir zu überhand. Aber erzählen kann Teri Terry auf jeden Fall und auch an die Seiten binden, ruck zuck hat man dieses Buch aus und ist über Tempo und Ereignisse baff. Allerdings legt sich bei mir auch schnell der Schleier des Vergessens drüber und so blieb ich etwas unschlüssig zurück.

Infiziert ist durchaus ein tolles Jugendbuch, allerdings ist es mir zu vorhersehbar und hat für mich so ein paar Macken. Toll erzählt ist es, auch auf jeden Fall, aber ich glaube, ich werde nicht weiter lesen, da es einfach zu viele tolle Bücher gibt, die mich mehr begeistern können, aber als zwischendurch Buch perfekt geeignet.