Rezension

Ein schöner Auftakt

Erbarmen - Jussi Adler-Olsen

Erbarmen
von Jussi Adler-Olsen

Bewertet mit 4 Sternen

Ich muss ehrlich zugeben, mich hat weder das Cover noch der Klappentext sonderlich angesprochen. Daher habe ich es circa ein Jahr vor mir her geschoben, bis ich mich dann doch endlich dazu aufraffen konnte. Und ich wurde nicht enttäuscht!
Wir lernen den dänischen Ermittler
Carl Mørck kennen, der nach einem Angriff auf sich uns seine zwei Kollegen nicht mehr recht Lust auf seine Arbeit hat. Unter den Polizisten gilt er als Arschloch und sein Chef und dessen Stellvertreter überlegen, wie sie Carl am besten los werden, ohne ihn feuern zu müssen. Hier beginnt die Geburtsstunde des Sonderdezernat Q, in dem Carl sein eigener Chef sein kann- mit exklusiv Büro, unten im Keller. Als Assistenten bekommt Carl Assad, einen Syrier mit schwammiger Vergangenheit.
Ich war überrascht, wie gut Adler Olsen seine Figuren ausgearbeitet hat. Der Leser merkt wie viel Liebe der Autor vor allem in Carl und Assad gesteckt hat. Carl, der nach dem Anschlag schwere Schuldgefühle plagen, da sein Freund Anker getötet wurde und Hardy, sein bester Freund, seit dem Querschnittgelähmt ist, ist eher der grantige Einzelgänger und schießt gerne mit Giftpfeilen um sich. Assad, der sich mit seiner unbeholfenen und lustigen Art sofort in mein Herz schlich, ist immer für eine Überraschung gut und hat einfach eine herzensgute und freundliche Art an sich. Die beiden geben ein super Team ab.
Das Buch ist übrigens aus zwei Sichten geschrieben: Carl begleiten wir in der Gegenwart und dann reisen wir zurück in die Vergangenheit um mit der Spitzenpolitikerin Merete ihre Hölle auf Erden durchzuleben.

Fazit: Ein wirklich spannender Thriller, der zwar bei der Auflösung nicht ganz so überraschend ist aber definitiv mit der Idee und den unbeschreiblich tollen Charakteren seine Stärken hat.