Rezension

Ein schöner Augsburger Cosy-Krimi mit Helena und Franzi

Mordsplatschari -

Mordsplatschari
von Ulrike Vögl

Bewertet mit 5 Sternen

Helenas Leben steht in jeder Hinsicht Kopf

Helena hat sich inzwischen ganz gut in Augsburg eingelebt und mit Kollegin Franzi eine tolle Freundin gefunden. Nur mit dem Augsburger Dialekt kommt sie noch nicht ganz klar, aber Franzi hilft ihr öfters über.  

Helenas zweiwöchiger Urlaub nährt sich langsam dem Ende. Als sie eine Anruf von ihrer Mutter erhält und von ihr darum gebeten wird ihren Großcousin Johannes für ein paar Wochen bei sich aufzunehmen. Der steckt in Hamburg in irgendwelchen Schwierigkeiten und ist von der Schule geflogen. Nun soll er bei ihr wieder zu Besinnung kommen und ausgerechnet bei ihr im Polizeipräsidium ein Praktikum machen. Und weil Helena nicht NEIN sagen kann, steht zwei Tage später ein schlaksiger blonder Teenager vor ihr. Keine Stunde nachdem Helena mit Johannes angekommen ist, bereut sie ihre Zusage schon bitterlich. Denn Johannes macht nichts als Ärger. Johannes schmeißt Helena aus ihrem Schlafzimmer, weil er seine Privatsphäre braucht und ihr bleibt nichts anderes übrig als auf der Couch zu nächtigen, aber wenigsten kann sie jetzt in Ruhe Fernsehschauen. Auch sonst zieht Johannes alle Register eines pubertierenden Jugendlichen, er ist rotzfrech, nimmt sein Praktikum nicht ernst genug und treibt sich bis spät in die Nacht irgendwo in Augsburg herum.

Auf Helenas und Franzis  Schreibtisch hat sich in den zwei Wochen eine ganze Menge an Akten angesammelt. In Augsburg geht ein Dieb um und fast jeden Tag kommen neue Fälle hinzu. Nur wo sollen die beiden Kommissarinnen ansetzten. Dann wird unter einer Brücke über die Wertach eine Leiche gefunden. Und zu allem Überfluss erwartet Helenas Chef auch noch von ihr, dass sie den anstehenden Besuch des Polizeipräsidenten organisiert. Sie soll sich um einen Empfang mit Musikkapelle, Führung durchs Präsidium, Buffet, Rede und allem Furz und Feuerstein. Helena weiß schon jetzt nicht wo ihr der Kopf steht.

Ihr einziger Lichtblick ist ihr neuer Nachbar Niclas, der sie ab und zu von ihren Sorgen ablenkt. Doch eines Abends als Helena nach Hause kommt ist Johannes plötzlich spurlos verschwunden. Wird es Helena gelingen, alles unter einen Hut zu bekommen und Johannes wieder zu finden?

Das Cover gefällt mir sehr und passt sehr gut zum Titel des Buches. Viele würden sagen das Cover passt nicht zum Buch, aber ich finde es passt schon, da es ja im bayrischen Augsburg spielt. Der Schreibstil ist sehr flüssig geschrieben. Ein schöner deutscher Cosy Crime der sich etwas vom englischen Cosy Crime unterscheidet. Er ist nicht so spannungsgeladen, wie z. B. Molly Murphy oder Im Auftrag ihrer Majestät von Rhys Bowen, aber ich finde ihn trotzdem klasse, weil es mehr um hier mehr um das Leben der Charaktere geht. Ein Leggerbissa, wie es auf schwäbisch heißt, für jeden der deutschen Cosy Crime mag, aber auch für Cosy Crime Fans von Rita Folk etwas Besonderes.