Rezension

Ein schöner historischer Krimi

Der Fall der verschwundenen Braut - Carmen Radtke

Der Fall der verschwundenen Braut
von Carmen Radtke

Bewertet mit 5 Sternen

Allyssa Chalmers wird mit 21 anderen jungen Damen , die alle aus ärmlichen Verhältnissen gerettet und ohne Familie sind , 1862 von Australien nach Kanada verschifft um reiche Goldgräber zu heiraten . Vor ihnen liegen drei Monate auf hoher See . Aber Alyssa will weiter nach England . Ein Ehemann gehört nicht zu ihren Plänen . Dann verschwindet Emma ...

Ich war gleich mittendrin im Geschehen . Es wird alles bildhaft beschrieben , so dass ich mich sofort im Jahre 1862 befunden habe . Was mir besonders gefiel , die Kleidung wird anschaulich beschrieben . Der Leser bekommt daher einen sehr guten Eindruck , wie man sich damals gekleidet hatte . Allyssa macht auf mich einen sehr starken Eindruck . Sie behauptet sich gegen die Männerwelt und den strengen Verhaltensregeln . Die beengten Verhältnisse auf dem Schiff werden sehr gut beschrieben . Stürme , das Meer , ein Mord und die dazugehörigen Ermittlungen kommen sehr glaubwürdig für die damaligen Situationen herüber .

Fazit : Immer wieder sind die Kapitel durch Tagebüchereinträge unterbrochen . Es ist ein sehr guter historischer Krimi , der die damaligen Etiketten aufzeigt . Dieses Buch erinnert mich eher an einen Roman . Erst zur Mitte hin wird die Story zu einem Krimi . Die Spannung nimmt im Laufe des Buches zu . Das Cover passt bildlich sehr gut zum Gesamteindruck. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen . Das Buch ist zwar in sich abgeschlossen , aber ich war fast schon enttäuscht , als es zu Ende war . Ich hätte sehr gerne gewusst , wie es mit Allyssa weitergeht .