Rezension

Ein schonungslos offenes und ehrliches Buch!

Depression abzugeben - Uwe Hauck

Depression abzugeben
von Uwe Hauck

Bewertet mit 3.5 Sternen

In dieser Autobiographie beschreibt der Autor eine sehr schwierige und emotional fordernde Zeit seines Lebens. Von seiner schwierigen Kindheit über seinen Beruf, mit dem er des Öfteren zu kämpfen hatte bis hin zu seinem Suizidversuch, bei dem alles zusammen gekommen ist. Jahrelang geplagt von Panikattacken und seiner daraus entwickelten Depression findet er erstmals Hilfe in verschiedenen therapeutischen Einrichtungen. Der Leser begleitet ihn durch diverse Psychiatrien bis in die Reha und die Wiedereingliederung in den "normalen" Alltag. Dabei beschreibt der Autor seine Gedanken, Gefühle und Eindrücke hinsichtlich der Therapien, der anderen Leidensgenossen und des (fehlenden) Verständnisses der Menschen, die nicht davon betroffen sind. Dabei geht er ehrlich und schonungslos vor. Sein Schreibstil ist sehr humorvoll, ironisch und auch sarkastisch, da er sich und seine Mitpatienten häufig als "Bekloppte" oder "Verrückte" bezeichnet. Wie man das findet, ist wohl Geschmackssache, ich fand es zu Beginn ganz amüsant, aber am Ende konnte ich dem nicht mehr viel abgewinnen. Obwohl es sehr interessant ist und einem als unwissenden Leser einen guten Einblick verschafft, begannen sich viele Dinge ab der Hälfte zu wiederholen. Dass die Therapieangebote sich ähneln ist verständlich, aber auch seine Gedanken und Einstellungen haben sich nur wenig geändert und es fühlte sich etwas wie in einer Endlosschleife an, da nur noch wenig Neues kam. Am interessantesten fand ich noch die Gespräche mit den anderen Betroffenen, die wirklich fantastisch waren und mich begeistern konnten. Für alle, die mal einen anderen Blickwinkel auf das häufig vorkommende Thema Depression werfen wollen, ist dieses Buch empfehlenswert.