Ein schwieriges Thema fabelhaft erzählt
Bewertet mit 5 Sternen
Im dritten Teil begleiten wir Sid und Chiara nach England. A.S. Tory lädt die beiden Abenteurer zu einem zweiwöchigen Urlaub nach England ein. Erst erkunden sie London und treffen auch Chan wieder, mit dem Sid seit seinem ersten London Aufenthalt Kontakt hat. Zu dritt verbringen sie dann einige Tage in Mr. Torys Haus am Meer. Am Strand treffen sie drei Mädchen aus Hamburg. Zwischen den Mädchen kommt es immer häufiger zum Streit, seit Emily sich mit dem illegalen Flüchtling Laith angefreundet hat. Als Emily und Sarah spurlos verschwinden, fällt der Verdacht sofort auf Laith. Denn auch er ist nicht mehr auffindbar. Chiara und Sid machen sich auf die Suche nach den Vermissten. Ihre Spur führt sie nach Brighton, Stonehenge bis nach Cornwall.
Diesmal gibt es keinen Auftrag, sondern nur die Frage; was bedeutet Freiheit? Für Chiara und Sid bedeutet es, selbst entscheiden zu dürfen, was sie tun. Der afghanischen Flüchtling Laith, der illegal in England eingereist ist, weil ihm und seiner Familie in Deutschland die Abschiebung droht, riskiert eine ganze Menge für seine Freiheit.
Die Kapitel werden begleitet von Nachrichtenmeldungen, kurzen Eintragungen aus Emilys Tagebuch oder Laith Gedanken. Jedoch erfahren wir als Leser nie mehr als nötig. Das hält die Spannung bis zum Ende aufrecht. Die Geschichte nimmt sich einem immer noch sehr aktuellen Thema an, nämlich wie wir in Europa mit Flüchtlingen umgehen. Dabei beleuchtet der Roman unterschiedliche Seiten und zeigt, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern ganz viele Schattierungen dazwischen.
Der Schuss von Teil drei hat mich nachdenklich zurückgelassen. Die Erzählung greift einige Themen auf, unbequeme, die sich dennoch mühelos ineinander fügen. Was als Sommerurlaub beginnt endet zwar mit einem Hoffnungsschimmer, über dem jedoch ein großer Schatten liegt. Das Ende hat mich überrascht, letztendlich habe ich den Sinn dahinter verstanden. Besonders hat mir die Herangehensweise an das Thema gefallen. Nie hebt sich da ein moralischer Zeigefinger. Der Ton bleibt, wie bei den anderen beiden Teilen, locker und unterhaltsam. Es hat Spass gemacht mit den zwei Hauptcharakteren durch England zu fahren und mit ihnen diese verschiedenen Menschen kennenzulernen. Ihre offene, fast vorurteilsfreie Art ist erfrischend und macht den Roman zu einem Lesevergnügen. Ich verstehe die Geschichte als ein Appell an die Toleranz und für das Miteinander, damit wir alle unsere persönliche Freiheit leben dürfen.