Rezension

Ein Science-Fiction Roman, der mehr verspricht, als er hergibt.

Collector - Markus Heitz

Collector
von Markus Heitz

Zum Roman:  
Wir schreiben das Jahr 3042. Die Welt der Menschen hat sich auf ein breites Spektrum des Unsiversums ausgedehnt, mit einer außergewöhnlichen Technologie, mit der sie in der Lage sind, zwischen verschiedenen Systemen mithilfe von Kurz-und Langstreckenflügen zu springen, die sie jedoch nur in Ansätzen verstehen. Doch bald treffen die Menschen auf eine außerirdische Spezies, die "Collectors", die den Menschen helfen wollen. Dieses Angebot können sie nicht ablehnen, und bald schon merken sie: dies wird katastrophale Folgen nach sich ziehen. 

Fazit: 

In einer Welt mit unteschiedlichen Planeten, den unterschiedlichsten Rassen - vom Menschen bis hin zum Beta-Humanoiden, oder auch zu außerirdischen, wie z.B. den "Collectors" herrscht nicht nur Faszination - sondern auch große Verwirrung. 

Eine Vielzahl an Characteren, sowie einer Menge Konzerne, Spezies und Planeten und System durchfluten diesen Roman. Als Leser muss man sich deshalb erstmal einen Überblick über die Personenkonstellation verschaffen, sowie sich erstmal zurecht finden. Nach einigen Seiten wird der Leser schon in das Schicksal zweier Charaktere eingebunden: Kris Schmidt-Kneen, "Kutscher" auf der Erde, sowie auch Faye Durrick, die eigentlich nur versucht, vor ihrer von einem Co-Driver besetzten Schwester Nuria zu flüchten. 

Kein Wunder, dass sich beide Schicksale miteinander verknüpfen, als beide bei der Justifer-Einheit landen und einen gefährlichen Auftrag unter Leitung von Nuria Faye ausführen sollen. Verrat ist natürlich genauso gründlich gesiebt, wie eine "Liebesgeschichte" im Weltraum, wenn es um Leben und Tod geht. 

Leider muss man hierzu sagen, dass sich für den Leser nicht alles so toll entwickelt hat, wie für die einzelnen Charaktere des Romans. 
Diese weisen nämlich leider keine allzu große Charaktervielfalt auf, bis auf Anatol Lyssander, der am Interim Syndrom leidet und einen völlig verrückten und neuen (im positiven Sinne) Eindruck auf den Leser macht und so auch durch diesen Charakter Spannung im Roman aufrechterhalten wird.
Kris Schmidt-Keen, sowie auch Faye Durrick entwickeln sich zu schnell, ohne viel Hintergrund oder Begründung. Die Wandlung einzelner Charakterzüge sowie Handlungen bleiben für den Leser ein Rätsel. Man hat eher das Gefühl, neu aufgelegte Stereotypen zu erleben, die aber kaum was neues zu bieten haben.

Der nicht sehr originelle Plot ist allerdings auch von einigen guten Ideen und Ansätzen geprägt, die teils auch im Roman rauskommen und der Leser wieder einem Spannungsmoment unterworfen ist, dem er sich nicht entziehen kann. 

Die totale Katastrophe allerdings strebt eher dem Ende entgegen: Keine Aufklärung verschiedener Details, keine großen Schlussfolgerungen, Erklärungen oder sonstiges. Warum einige Details, von denen man dachte, die müssten doch wichtig werden, nicht mehr genannt werden und gute Nebencharaktere, die den Roman ebenfalls im Laufen gelassen haben, einfach nebenbei beseitigt werden, ist sicherlich ein Rätsel für viele Leser. Faszination, Spannung und auch Charakterunterhaltung schlägt hier um in Frustration und Enttäuschung. Da hätte Heitz definitiv mehr rausholen können, doch es scheint, wie so oft bei vielen Romanen, dass dem Schriftsteller die Lust oder auch die Ideen ausgehen, um das zu Ende zu bringen, was sie eigentlich gut begonnen haben. 

Das Cover wirkt durchaus einladend, allerdings ist dies für das Preis-Leistungsverhältnis dann doch nur noch ein schwacher Trost, wenn man 14,95 € für ein Buch ausgibt, das einen nicht wirklich gänzlich überzeugen konnte.
3/5 Sternen.