Rezension

Ein sehr bewegendes Buch, das auch beim zweiten Lesen nicht an Spannung verliert

Tote Mädchen lügen nicht - Jay Asher

Tote Mädchen lügen nicht
von Jay Asher

Ich würde das Buch auf jeden Fall allen empfehlen, die etwas suchen, dass ihnen Gänsehaut bereitet, und doch nach Romantik lechzen, für Teenager und Erwachsene, einfach für jeden die sich mit dem Thema Selbstmord auseinander setzen wollen, und mögliche Gründe dafür erfahren wollen. Und auch beim zweiten Mal wird das Buch auf keinen Fall langweilig.

Also den Schreibstil kann ich nur loben, denn ich stelle mir vor, dass ein Junge in dieser Situation genau so denkt. Einfach, aber nicht einseitig. Man kann das Buch sehr flüssig lesen und es gibt keine einzige Stelle, an der man verwirrt nochmal ein Stück zurückblättert und nochmal von vorne lesen muss, weil man was nicht verstanden hat, denn die Handlung ist auch relativ simpel, und wird nicht ausgeschmückt, was auf gar keinen Fall negativ ist, da es aus der Sicht eines normalen Jungen nicht anders sein sollte.
Gefallen haben mir auch noch die Abschnitte, mit den wenigen wissenschaftlichen Fakten, die die Aussagen, was die Symptome von Selbstmordgefährdeten sind.
Jedoch war ich von Anfang an erstaunt, dass jemand wie Clay, der total liebenswert ist und mit allen gut klar kommt, dieses Päckchen erhält, ausgerechnet er. In der Mitte des Buches war ich mir dann doch unsicher über seine Unschuld, da er oft fand, dass Hannah sich ungerecht gegenüber jemanden verhalten hat, wo ich dachte: Das ist total gerechtfertigt..
Und zu oft, dachte er darüber nach wann er drankommt, und was er getan hatte, bei den meisten andere war es wahrscheinlich viel klarer, wieso sie in den Kassetten vorkommen, aber spätestens als Tony Clay darauf anspricht, ist es sicher, dass Clay nichts allzu schlimmes verbrochen hat, und dann wurde mir auch endgültig klar, dass Clay wirklich so nett ist, und das mich mein erster Eindruck nicht getäuscht hat.
Jedoch wurde ich so oft enttäuscht, als er schlecht über Hannah dachte, denn sie war genau genommen ein normales Mädchen, als sie in diese Stadt zog, und hat einfach den falschen Jungen kennengelernt, der dann alles ins Rollen brachte, und ihr Leben wortwörtlich zerstörte. Hannah tat nie etwas falsches, sie schien wirklich immer nett, aber die Gerüchte über sie, ließen sie immer total negativ wirken, weshalb ich Clay's Meinung, besser gesagt seine Angst, über sie fast Verstand. Jedoch nicht komplett nachvollziehen konnte. Was ich jedoch nachvollziehen konnte, war der Zorn auf jeden einzelnen, der auf diesen Kassetten war.
Aber manche Stellen haben mich auch beim zweiten Mal lesen immernoch aus der Bahn geworfen, denn sie waren unglaublich und bei jeder Person dachte ich, du hast es echt verdient, hier erwähnt zu werden, denn du hast wirklich Schuld, natürlich sollte ich nicht darüber urteilen, aber manche Teile der Geschichte waren echt furchtbar und die Personen sollten sich zurecht schuldig fühlen.
Trotzdem bin ich froh über das "Happy End", denn sonst wäre das Buch fast nur auf negativen Gefühlen auf, und dieser Hoffnungsschimmer am Ende reist es wirklich noch raus.

Fazit:

Als ich mir dieses Buch in der neunten Klasse als Preisbuch ausgesucht habe, habe ich das gezielt getan und war mir ziemlich sicher damit, und ich wurde zum Glück nicht enttäuscht, denn das Buch hat mir beeindruckt und mir auch eine andere Seite gezeigt, und zwar nicht die rosige Seite. Hannahs Geschichte hat mich oft zu Tränen gerührt, auch beim zweiten Durchgang.
Jedesmal hat mich das Buch gefesselt und ich wollte es wirklich am Stück durchlesen, dies habe ich zwar nicht ganz geschafft, aber dennoch ging es recht flott.
Jedoch hat mir doch etwas gefehlt, ein kurzen Einblick in die Reaktionen der anderen Mitschuldigen, man hat von ihnen selbst kaum etwas mitbekommen, was ich sehr schade fand.
Besonders toll fand ich immer diese ► ▌▌ ■ Zeichen, während des lesens, denn oft konnte ich nicht erwarten, dass zu Lesen was Hannah sagte, und immer wenn ich ihre Abschnitte las, hörte ich die Stimme genau in meinem Kopf.