Rezension

Ein sehr emotionales Buch mit Tiefgang

Ich lebe, lebe, lebe - Alison McGhee

Ich lebe, lebe, lebe
von Alison McGhee

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Sie hatten einen schrecklichen Unfall, Rose und ihre große Schwester Ivy. Jetzt liegt Ivy im Koma, und Rose verbringt jeden Nachmittag an ihrem Bett im Pflegeheim. Immer und immer wieder erlebt Rose den Zusammenprall ihres Autos mit einem Lieferwagen in einer vereisten Kurve, den Moment, der sie aus der Zeit katapultiert hat. Nur der Freund der Familie, William T., schafft es, an Rose heranzukommen. Und noch jemand ist da, der auf sie aufpasst: Tom. Lange sträubt sich Rose, sich ihre Gefühle für Tom einzugestehen, bis zu dem Moment, wo sie über ihre Verzweiflung und Einsamkeit mit ihm sprechen kann. Sie begreift, dass sie Ivy loslassen muss, um ins Leben zurückkehren zu können.

Meine Meinung:

Gefühlvoll, erschütternd, ergreifend.

Wir bekommen die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Rose erzählt. Diese Form der Erzählung macht das Lesen noch emotionaler, weil Rose sehr verschlossen ist und viele Gedanken nur gedacht und nicht ausgesprochen werden.

Eine Besonderheit ist wohl die ständige Wiederholung des Unfallhergangs. Dies verdeutlicht dem Leser, wie schwer es Rose fällt das Ganze zu verarbeiten. Für eine 17jährige, die ihre Schwester so sehr liebt, muss es doppelt so schwer sein, zu akzeptieren, dass man selber lebt, die Schwester aber im künstlichen Koma liegt.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, weil der Schreibstil der Autorin unheimlich fesselnd ist. Ich wollte unbedingt wissen, ob Rose es schafft, sich von allem frei zu machen oder ob sie mit ihrem Leben gegen die Wand fährt. Die Enttäuschung und Wut sind förmlich greifbar. Jeder, der schon mal einen geliebten Menschen verloren hat, kennt wohl das Gefül, wenn man zuerst in eine bodenlose Tiefe stürzt und dann die Wut kommt. Warum wurde man alleine gelassen? Warum ausgerechnet dieser geliebter Mensch?

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Gerade Rose macht eine enorme Wandlung durch und ist dabei sehr authentisch beschrieben. Auch die Nebencharaktere haben viel Persönlichkeit und man schließt sie direkt in sein Herz. Egal ob Tom, ein Mitschüler, der Rose auf eine liebevolle Art und Weise zu trösten versucht oder der gute William T., der die Familie zusammen hält. Jeder leistet seinen Beitrag um die Geschichte abzurunden.

Eins muss ich noch anmerken: Ich glaube dies ist eines der Bücher, dass man entweder liebt oder eben nicht. Man muss sich auf jeden Fall auf diese traurige und emotionale Geschichte einlassen und in der richtigen Stimmung dafür sein.

Mich konnte die Geschichte absolut überzeugen und ich habe ein paar gefühlvolle Stunden mit Rose erleben dürfen.

Bewertung: 5 / 5 Sterne