Rezension

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Ein sehr empfehlenswertes Buch, berührend - magisch

Das Wunder des Pfirsichgartens - Sarah Addison Allen

Das Wunder des Pfirsichgartens
von Sarah Addison Allen

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn sich Dingen verändern, achtet niemand auf die Zeichen. So auch in Walls of Water, einer idyllisch gelegenen Kleinstadt in North Carolina. Dort betreibt Willa Jackson einen Laden mit Wanderausrüstung, doch auch ihr Gebäck und Kaffeekreationen sind beliebt. Auch Paxton Osgood lebt hier und ihr großes Projekt, der Umbau von der alten Villa, die ehemals im Besitz der Familie von Willa Jackson war, steht kurz vor der Vollendung. „Blue Ridge Madam“, so sollte es in Zukunft heißen. Anlässlich der Neueröffnung erhält auch Willa, stellvertretend für ihre Großmutter, eine Einladung. Vor 75 Jahren gehörte ihre Oma zu den Gründungsmitgliedern des Damenklubs. Ohne vorherige Ankündigung taucht Paxtons Bruder Colin auf, allerdings war er auch für die Landschaftsgestaltung des Anwesens verantwortlich. Willa, Colin, Paxton, alle drei kannten sich von der Schule her, aber danach pflegten sie eigentlich keinen Kontakt mehr miteinander. Jede einzelne Charakltere ist mir von Anfang an sehr sympathisch.  Was nicht nur an den Gegensätzen beider Frauen liegt, sondern eben die Art und Weise, wie die Autorin sie erschaffen, beschrieben und in der Handlung leben.

Auch Paxtons Großmutter lebt noch und ist in dem gleichen Altersheim wie Willas untergebracht. Erst im Laufe der Geschichte erfährt der Leser, was die beiden alten Damen noch bis in die heutige Zeit miteinander verband. Verhindern können die zwei allerdings nicht, die Entdeckung eines jahrzehntelang gehüteten Geheimnisses

Zitat S. 141

Sie hatte geklungen, als wäre diese Freundschaft ein lebendiges, atmendes Wesen. Als wäre sie in dem Moment, als sie geschlossen wurde, lebendig geworden und keineswegs verschwunden, nur weil die Außenwelt sie nicht mehr wahrnahm. Wie weit würde eine solche Freundschaft gehen? Weit genug, um zu lügen? Oder weit genug, um die Wahrheit zu sagen?

 

Ganz ehrlich, ich möchte gar nicht zu viel von diesem tollen Buch erzählen. Die Autorin hat eine ganz besondere Art, den Leser mit ihrer Geschichte zu verzaubern. Das ist purer Lesegenuss, den ich liebe. Es ist fast so, als wenn ich in meinen Lieblingsladen gehe, wo Pralinen und Bonbons selbst hergestellt werden. Und wenn man die Tür öffnet, wird man gleich gefangen genommen von köstlichen Düften, die aus der „Hexenküche“ kommen.

Das Cover verführerisch gestaltet und doch nicht aufdringlich.

Da ich „Die Mondscheinbäckerein“ auch schon angefangen habe, gehört Sarah Addison Allen mit auf meine Liste der LieblingsautorInnen.

Sarah Addison Allen hat es mit ihrer Sprache, ihrem Schreibstil verstanden, den Leser mit ihrem Buch zu fesseln. Es braucht nicht immer Spannung oder Romantik, die Art und Weise, wenn es um Gefühle geht, das Schaffen passender Charaktere, kann etwas Einzigartiges entstehen.
Das Ende naht schnell und man möchte noch mehr davon lesen. Schade, schon durch! war mein erster Gedanke.„Das Wunder des Pfirsichgartens“ kann ich nur empfehlen. Es ist ein Buch, dass man nicht so schnell aus der Hand legt, eben ein besonderes Buch, nicht langweilig, exzellent geschrieben, sehr empfehlenswert.