Rezension

Ein sehr facettenreiches Buch mit einem unerwarteten Ende

Vertauschte Leben - Birgit Gassmann

Vertauschte Leben
von Birgit Gassmann

Nach einem Unfall erfahren die Eltern von Tim, dass ihr Sohn bei der Geburt vertauscht wurde. Nicht Tim, der talentierte Musiker, ist ihr leiblicher Sohn, sondern David, der seit einer Krankheit im Kindesalter behindert ist.

David lebt bei einer liebenswerten Familie, die sich rührend um ihn kümmert.

Nun müssen alle Beteiligte einen Weg finden, mit der neuen Situation umzugehen.

Lesegrund:
Zwei Jungs, die bei der Geburt vertauscht wurden und im Teenageralter erfahren, dass ihre Eltern gar nicht ihre leiblichen Eltern sind. Ein interessantes und emotionales Thema, von dem ich mehr lesen wollte.

Cover:
Die beiden Jungs, die nur zur Hälfte abgebildet sind, spiegeln den Inhalt gut wieder.

Fazit:
Ein sehr facettenreiches Buch mit einem unerwarteten Ende.

Anfangs lernt der Leser die beiden sehr unterschiedlichen Familien kennen.

Tim hat eine liebenswerte Mutter und einen streng wirkenden Vater, der anscheinend nur möchte, dass sein Sohn mit seiner Musik reich und berühmt wird. Schließlich hat er viel Geld in Tims Hobby gesteckt und das soll sich auszahlen.

Davids Eltern dagegen erziehen ihre Kinder christlich, sie kümmern sich aufopferungsvoll um David. Auch seine Schwester, die bereits studiert, nimmt sich immer Zeit für ihren behinderten Bruder.

Nach einem Unfall erfahren Tims Eltern, dass Tim nicht ihr leiblicher Sohn ist. Die Familie wird aus ihrer Routine gerissen, Tims Vater möchte am liebsten alle Beweise vernichten und niemandem etwas davon erzählen. Als er erfährt, dass David behindert ist, möchte er diesen auch nicht kennenlernen.

Ab hier wird das Buch sehr emotional, man bekommt viele verschiedene Eindrücke, denn die Familien und auch Tim gehen sehr unterschiedlich mit der Situation um. Vor allem für Tim ist es schwierig, er sieht David als behinderten Idioten, mit dem er sich nicht unterhalten kann.

Insgesamt ein wirklich ergreifender Roman, mit einer tiefgehenden Handlung.

Einen kleinen Abzug gibt es, weil das Buch am Ende zu schnell zu Ende geführt wurde. Die Ereignisse überschlagen sich und als Leser hatte ich das Gefühl, dass mir hier das Ende als Schnelldurchlauf präsentiert wird.