Rezension

Ein sehr spannender Roman mit einer tollen Liebesgeschichte und jede Menge Herzstillstand-Momenten!

Strömung des Lebens - Nora Roberts

Strömung des Lebens
von Nora Roberts

Bewertet mit 5 Sternen

Achtung: Triggerwarnung: Häusliche Gewalt!

 

 

Zanes Kindheit ist die Hölle. Sein Vater terrorisiert die Familie und seine Mutter tut nichts, um ihre Kinder zu beschützen. Als er 14 ist, droht sein Vater auf seine kleine Schwester los zu gehen, also schreitet Zane ein und wird brutal verprügelt. An diesem Tag schwört er sich, es irgendwie zu schaffen ihn aufzuhalten. Ein Jahr später gelingt ihm das sogar. Nachdem sein Vater schlimmer als je zuvor ausgerastet und seine Schwester verprügelt hat. Zane greift ein, wird selbst schwer verletzt und seine Eltern wollen ihm die Schuld zuschieben. Sein Vater zieht alle möglichen Strippen aber durch die Hilfe seiner Schwester, seiner Tante Emily und einem Detective, gelingt es die Wahrheit aufzudecken. Zane und Britt sind endlich frei.

 

Jetzt Jahre später ist Zane Anwalt. Er hat seinen Job als Staatsanwalt aufgegeben, um in seinem Heimatort eine Kanzlei zu eröffnen. Als er Darby begegnet ist er sofort hin und weg von ihrer Energie und ihrem Optimismus. Gleichzeitig ist er beeindruckt von ihrer Art mit Menschen umzugehen.

 

Darby ist Landschaftsarchitektin und auf der Suche nach einem Neuanfang. Aus diesem Grund kommt sie nach Lakeview und verliebt sich in den Ort und die Leute. Ziemlich schnell findet sie erste Kunden und Freunde. Darunter auch Emily, Zanes Tante und irgendwie auch Zane.

 

Doch es lauert eine Gefahr in den Schatten, mit denen keiner der beiden gerechnet hätte.

 

 

Ich habe das Buch verschlungen. Der Anfang ist schwer zu ertragen und das Leben von Zane und Britt als Kindern wirklich grauenvoll. Aber Darby sorgt im Zweiten Teil sofort für eine komplett andere Stimmung. Sie ist ein positiver Energieball. Sie beleuchtet alles, verschönert alles mit ihren Ideen und überfährt die Leute irgendwie mit ihrer Energie, bis sie alle angesteckt und begeistert hat.

Durch die Art der Beschreibung kann man Darbys Pläne richtig vor dem inneren Auge sehen und wünscht sich auch so etwas.

 

Die Handlung entwickelt sich langsam und vorsichtig. Es verläuft alles in geordneten Bahnen. Man folgt Zane und Darby, verbringt mit ihnen zusammen viel Zeit mit Emily und deren Familie und genießt das Kleinstadtleben. Unterbrochen wird das, wenn man für eine kurze Szene Zanes Eltern folgt, die mittlerweile ihre jeweilige Strafe abgesessen haben. Aber sie sind nicht die einzigen, die für disharmonische Töne sorgen. So idyllisch das alles auch wirken mag, auch hier gibt es dunkle Schatten und Monster, die in den Schatten lauern.

 

Beide, Zane und Darby haben eine dunkle von Gewalt geprägte Vergangenheit. Als es zu gewalttätigen Vorkommnissen kommt, hatte ich relativ bald einen Verdacht und lag damit auch richtig. Ich fand es echt toll, wie das aufgezogen war. Wie man den „Bösen“ gefolgt ist, ihre Taten beobachtet und ihre kranke, verdrehte Logik erfahren hat.

 

Ich fand das Buch sehr, sehr spannend. Ich habe mir mehrmals echt Sorgen, um die liebgewonnenen Charaktere gemacht. Vor allem, als dann noch Zod dazukam. Ich liebe Hunde einfach und er ist ein Goldstück. Aber auch um Darby und Zane habe ich mir Sorgen gemacht, wie auch um die anderen Charaktere. Nora Roberts hat es einfach geschafft, dass sie mir alle in Rekordzeit ans Herz gewachsen sind.

 

Die Wendungen habe ich zwar alle vorhergesehen, aber das hat mich nicht gestört. Die Spannung war trotzdem da und die Herzstillstand-Momente, wenn es brenzlig wurde. Das lag auch daran, dass alle Charaktere so sympathisch waren. Zudem fand ich das alles glaubhaft und überzeugend.

 

 

Fazit: Ich war von Seite 1 an vollkommen „drin“. Der Anfang ist schwer zu ertragen, die Gewalt gegen die Kinder, die Verzweiflung, die Angst und die Wut, die man als Leser entwickelt auf diese schrecklichen Menschen und das System, das in diesem Fall viel zu lange versagt hat.

Nur wenig später wird man in den zweiten Teil des Romans geworfen und lernt die Protagonistin kennen und lieben. Sie ist ein sehr positiver, spontaner und mutiger Mensch. Sie ist aber auch ein Tornado, der einfach die Leute umwirft mit ihren Ideen und ihrer Kreativität, bis sie aufgeben und sich dann wenig später wundern, was da gerade passiert ist. Sie und Zane, der andere Protagonist, sind so sympathisch und man mag beide direkt auf Anhieb. Dieser ganze Ort, in dem sie leben ist unglaublich. Am liebsten würde ich die Koffer packen und noch heute umziehen.

Doch leider findet das Böse auch seinen Weg in so eine idyllische Kleinstadt und gerade diesen Handlungsstrang fand ich auch ganz besonders gut gestaltet. Man folgt auch den „Bösen“ und macht sich dabei die ganze Zeit Sorgen um „seine“ Charaktere.

Obwohl ich die Wendungen und Überraschungen alle vorhergesehen habe, hat mich das nicht gestört. Ich fand sie dennoch glaubwürdig und spannend.

 

Von mir bekommt das Buch 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!