Rezension

Ein sehr ungewöhnlicher Roman

Cooper - Eberhard Rathgeb

Cooper
von Eberhard Rathgeb

Bewertet mit 4 Sternen

Der eigentliche Text des Romans umfasst nur die Seiten 9 bis 139. Entsprechend gibt es auch nur wenig Handlung. Eine junge Familie aus der Stadt fährt zum ersten Mal hinaus aufs Land in ihr neues Wochenendhaus. Der Mutter passiert ein schlimmes Unheil (welches, bleibt offen). Die folgenden Monate verbringt sie in der Kur (oder Psychiatrie?). Nach ihrer Heimkehr begibt sich die Familie erneut in das Landhaus, wo dem Vater und den beiden Töchtern ein die Familie auslöschendes Unglück widerfährt. Die Mutter findet anderswo auf dem Land zurück ins Leben, Halt bekommend von einem Nachbarn namens Cooper (der dem Buch seinen Titel gibt, dessen Rolle aber rätselhaft bleibt). Die auf dem Leben der Familie lastende Düsternis gibt der Autor gelungen wider. Dabei bedient er sich einer sehr ungewöhnlichen Schreibweise. Wörtliche Reden sind äußerlich nicht kenntlich gemacht; vor allem die zwischen den Töchtern haben einen sehr erwachsenen Inhalt. Anzutreffen sind lange Schachtelsätze, viele Metaphern und Bilder. Es gibt zahlreiche Einschübe eines auktorialen Erzählers, die philosophisch anmuten und kommendes Unheil verheißen. Auf jeden Fall regt das Buch zum Nachdenken und erneuten Lesen ein.

 

Ein ungewöhnliches, aber interessantes Buch, wie ich es in der Art noch nicht gelesen habe, das zu lesen sich aber lohnt.