Rezension

Ein sensationeller Debütroman - Nummer 365

Nummer 365 - Sabrina Wolv

Nummer 365
von Sabrina Wolv

Bewertet mit 5 Sternen

Eine gelungene Dystopie mit einer beängstigende Zukunftsvision und irritierendem Ausgang. Positiv ist mir trotz alledem das meist kameradschaftliche und versorgende Verhalten der Akademie Schüler untereinander im Gedächtnis geblieben.

Als der sechsjährige Strudel seinen tyrannischen Onkel tötet, wird er von den Lichtbringern – den uneingeschränkten Herrschern des Lebenserhaltungssystems Eden – in die Akademie gebracht. Dort sollen er und zweihundert andere Kinder in einem tödlichen Training zu Soldaten ausgebildet werden. Gemeinsam mit seinen Freunden Simon und Finan muss Strudel fortan ums Überleben kämpfen. Doch welches Ziel verfolgen die Lichtbringer, und was verbirgt sich hinter „Projekt Neshamah“?

Kann Strudel seine Vergangenheit hinter sich lassen?
Kann er seine Freunde retten?
Wird er überleben?

Der Schreibstil ist spannend und unterhaltsam zu lesen.

Das Cover in Rottönen zeigt in der Mitte eine Stadt under einer Kuppel (Eden). Darüber ist ein teil von einem Kind zu sehen (Strudel, Nummer 365). Im unteren Teil ist in recht großer silberner Schrift der Titel „Nummer 365“ zu lesen und darunter „Die Lichtbringer“. Es passt mit allen Elementen und den Farben super zum Romaninhalt.

Der Klappentext macht sehr neugierig auf eine spannende Dystopie.

Fazit:
Obwohl ich Dystopien liebe mag ich es eigentlich nicht so gern wenn es hauptsächlich um militärischen Inhalt geht. Eher wie leben Menschen unter diesen Bedingungen und Umständen in ihrem Alltag.
Das Faszinierende (für mich) war nicht das die (übrigen) Menschen nach Kriegen, dem Verbrauch (bis zum Ende) der Ressourcen und Klimaveränderungen (hat bestimmt auch eine Rolle gespielt) jetzt unter einer Kuppel leben. Auch das außerhalb der Kuppel ein „Krieg“ tobt (denn nicht alle werden einen Platz in der Kuppel Eden gefunden haben) ist nicht eine echte Überraschung für Dystopie Fans.
Eher das es sich bei den Protagonisten um Kinder handelt die im Laufe des Romans zu Jugendlichen werden (9 Jahre als Zeitspanne). Denn Kinder wird durch Nummerierung jegliche Individualität abgesprochen. Und statt Spiel und Spaß stehen Training und intensive Gehirnwäsche an. Durch „ausmustern“ sollen Elitesoldaten ausgebildet werden.
Leider sind Kindersoldaten aber keine Fiktion sondern in manchen Ländern immer noch harte Realität. Alles in allem damit ein brisantes Thema was auch eine Menge Recherchearbeit zum Thema voraussetzt.
Nach den ersten Seiten war ich mir nicht sicher ob mich der Roman und die Protagonisten ansprechen würden. Die erst etwas befremdliche Situation war nicht so meines. Aber nach dem man die Handlung und die Protagonisten kennen gelernt hat – fand ich es doch recht interessant.
Eine gelungene Dystopie mit einer beängstigende Zukunftsvision und irritierendem Ausgang. Positiv ist mir trotz alledem das meist kameradschaftliche und versorgende Verhalten der Akademie Schüler untereinander im Gedächtnis geblieben. Ausnahmen (wie Neil) bestätigen die Regel!
Ich bin auf jeden Fall gespannt wie es in Band 2 weitergehen wird und würde mich freuen mehr über das Leben und die Menschen in und um die Kuppel Eden zu erfahren und zu lesen. Band 1 ist 5 Sterne Bewertung wert.