Rezension

Ein Sherlock-Holmes-Roman ohne Sherlock Holmes,

Der Fall Moriarty
von Anthony Horowitz

Bewertet mit 5 Sternen

und dennoch absolut lesenswert, treten doch im vorliegenden Kriminalroman zwei würdige Ermittler seine Nachfolge an – Privatdetektiv Case von der New Yorker Agentur Pinkerton und Inspektor Jones von Scotland Yard. Wir schreiben das Jahr 1891. Keiner weiß, ob Moriarty damals tatsächlich bei den schweizerischen Reichenbachfällen ums Leben gekommen ist. Das Böse wäre mit ihm nicht gestorben. Und so betritt auch schon der Amerikaner Clarence Devereux die Bildfläche, nicht minder skrupellos und verbrecherisch wie Moriarty einst. Dieser Umstand ist es auch, der die beiden Ermittler Chase und Jones zusammenführt. Gemeinsam wollen sie diesen neuen Widersacher aufspüren und zur Strecke bringen. Chase hat finstere Vorahnungen von dem, was auf sie zukommen wird. Und er wird recht behalten.

Eine spannende und ereignisreiche Odyssee, begleitet von intelligenten Dialogen, ganz im Sinne der Holmes´schen Auffassungs- und Kombinationsgabe, durch alle gesellschaftlichen Schichten Londons beginnt. Riskante und nervenaufreibende Nachforschungen, die Akteure sind in ständiger Bewegung. Und dabei umwabert sie der damalige Zeitgeist ganz so, wie der Londoner Nebel die Themse-Stadt. Eine unterhaltsame und dramatische Schnitzeljagd mit überraschenden Wendungen und einem unvorhersehbaren Ende. Sherlock-Holmes-Fans werden nicht enttäuscht.