Rezension

ein solides SciFi-Erstlingswerk mit großem Unterhaltungswert

Steve Lombard -

Steve Lombard
von Stefan A. K. Weichelt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Journalist Steve Lombard wird Zeuge des Mordes an seinem Freund Viktor, kann aber die Täter nicht identifizieren. In Viktors Nachlass befinden sich ungewöhnliche Relikte, mit deren Hilfe Steve plötzlich in der Lage ist, in andere Körper zu reisen. Zudem plagen ihn seltsame Träume von einer Frau, die im Mittelalter lebt, ihn aber zu kennen scheint, ja sogar behauptet, von ihm in die Vergangenheit geschickt worden zu sein. Eine kleine Gruppe Wissenschaftler bietet Steve Hilfe an, denn sie hegen einen Verdacht, seine neu erwachten Fähigkeiten betreffend. Und dann kommt es zu weiteren Mordanschlägen und Steve muss sich der Tatsache stellen: »Wir sind nicht alleine im Universum – noch nicht mal in unseren eigenen Körpern!«

Leseeindruck

Auf knapp 590 Seiten erzählt Stefan A. K. Weichelt eine unglaublich komplexe und actionreiche Science-Fiction-Geschichte, die keinesfalls mal eben nebenher gelesen werden kann. Es passiert unglaublich viel in kürzester Zeit, was natürlich eine sehr steile Spannungskurve mit sich bringt aber mich als Leser auch hier und da dezent zu überfordern drohte. Ich brauche in einem Roman eben auch ruhige Momente, an denen ich mal durchatmen und das Gelesene sacken lassen kann. Zudem finde ich diese Actionpausen wichtig, um den Figuren und ihrer Entwicklung mehr Raum zu geben. Gerade in dieser Geschichte kam mir das etwas zu kurz. Es gibt hier etliche verschiedene Spezies, die jede für sich vielfältig und einen noch genaueren Blick wert sind. Allerdings – und diese Lanze möchte ich direkt an dieser Stelle für den Autor brechen – »Steve Lombard - Die Erweckung« ist der erste Band einer geplanten Trilogie, was vermuten lässt, dass wir noch weitere, detailliertere Einblicke in die Welten und auch Figuren bekommen werden.

Die Story selbst hat sich gewaschen, ist eine wunderbare Mischung aus Fantasie und Wissenschaft/Physik – eben echte Science-Fiction (wenn auch keine Hard SciFi). Der Autor sprudelt nur so vor Ideen und ihm gelingt es auch, diese in durchaus plausiblen Zusammenhang zu bringen. Es bleiben nur wenige Fragen offen, obwohl die Geschichte natürlich noch nicht zu Ende erzählt ist.

Bei der Charakterzeichnung, der Interaktion der Figuren und ihrer Entwicklung im Handlungsverlauf ist noch Luft nach oben. Auch die Dialoge könnten noch etwas raffinierter gestaltet werden, insgesamt eben etwas mehr Authentizität an dieser Stelle.

Nichtsdestotrotz hat mir die Lektüre gut gefallen, vor allem weil es Weichelt spielerisch gelingt, wichtige Themen und auch Gesellschaftskritik so dezent unterzubringen, dass sie zwar wahrgenommen werden aber eben nicht zu schwer wiegen und den Unterhaltungswert dadurch nicht drücken. Dazu liefert er noch eine Prise Humor und hier und da nette Anspielungen auf Star Trek.

Fazit

Insgesamt also eine Lektüre mit großem Unterhaltungswert, die man zwar mit der nötigen Konzentration lesen sollte aber auch mit Spaß genießen kann. Ich bin gespannt darauf, wie der Autor an dieses solide, gelungene Erstlingswerk anknüpfen wird.