Rezension

"Ein Sommer und vier Tage" von Adriana Popescu

Ein Sommer und vier Tage - Adriana Popescu

Ein Sommer und vier Tage
von Adriana Popescu

Bewertet mit 5 Sternen

MEINE MEINUNG
Adriana Popescu ist vielen Lesern bestimmt zwischenzeitlich ein Begriff in ihrem Genre. Denn bisher hat sie sich eigentlich mit Liebesgeschichten und Storys über Freundschaft einen Namen gemacht. Mit ihrem neusten Werk Ein Sommer und vier Tage wagt sie sich nun ins Jugendbuchgenre.
Und dabei ist eine wunderschöne, einnehmende und atemberaubende Geschichte rausgekommen. Denn Adriana Popescu erzählt die Geschichte von Paula, die schon seit Kindheitsbeinen davon träumt, die große weite Welt zu sehen, aber bisher mehr damit beschäftigt war, die Vorzeigetochter mit guten Noten zu geben. Im Sommer soll sie in Italien ein Lerncamp besuchen, während ihre beste Freundin mal wieder Paulas Traum lebt und durch die Weltgeschichte reist. Doch auf der Busreise nach Italien lernt Paula Lewis "mit W" kennen und ich glaube, für genau diesen Kerl wurde das Wort "cool" erfunden.

Lewis ist so ziemlich genau das Gegenteil von Paula, denn er lebt von einem Tag auf den anderen, hält Pläne für total überbewertet und denkt auch mal an sich und seinen Spaß. Paulas Lebensinhalt dagegen war bisher die Schule und sie hat auch schon seit längerem einen ganze genauen Plan, wie es für sie nach der Schule weitergehen soll. Als Lewis dann dafür sorgt, dass er gemeinsam mit Paula an einer Raststätte "vergessen" werden, beginnt für die 16-Jährige die Reise ihres Lebens.

Hach ich weiß gar nicht, wie ich meine Eindrücke und Gefühle für dieses Buch in Worte fassen soll, damit auch ganz deutlich wird, wie unglaublich toll dieses Buch ist. So vom ersten Eindruck her war ich wirklich skeptisch, weil mich die meisten Liebesgeschichten kalt lassen und ich auch Roadtrip-Storys meist nur anstrengend finde. Aber sowohl Lewis und Paula einzeln als auch nachher als Gespann waren einfach so greifbar und toll gestaltet, dass mich auch ihre Geschichte wirklich berühren konnte. Mit Paula würde ich mich bestimmt super bestehen und ein wenig hab ich mich auch in Lewis verliebt.

Dazu kommt, dass Adriana Popescu es geschafft hat, dass ich wirklich dachte, tatsächlich in Italien zu sein. Sie hat das "Dolce Vita"-Gefühl ins schöne Schwabenland gebracht und das ist eine wirklich große Leistung. Und was für mich am wichtigsten war: es gab keine seitenlangen Ausführungen über Landschaften, irgendwelche saftigen Wiesen und unendliche Weiten, sondern es wurden kleine Akzente gesetzt, die eine riesen Wirkung hatten.
Das Ganze wird abgerundet durch diesen wunderbaren, locker-leichten Schreibstil, der es dem Leser ermöglicht, richtig in die Geschichte einzutauchen und sich auf die Charaktere und das Setting einzulassen. Ich bin einfach bedingungslos verliebt in dieses Buch.

FAZIT
Nicht viele Autoren schaffen es, mich (wiederholt) in eine Liebesgeschichte hineinzuziehen und mir wirklich das Gefühl von der großen Liebe zu verschaffen. Dazu kommt die tolle Atmosphäre, die die Geschichte ausstrahlt und vor allem: zwei Charaktere, die sich sehr schnell in mein Herz geschlichen haben und die ich so schnell nicht vergessen werde. Das Wetter wird jetzt stetig schlechter, doch mit diesem Buch holt ihr euch den italienischen Sommer auch bei Wind und Wetter ins Wohnzimmer.