Rezension

Ein spannender Gruselspaß

Spiegel des Bösen - Björn Springorum

Spiegel des Bösen
von Björn Springorum

Bewertet mit 5 Sternen

Spiegel des Bösen von Björn Springorum

erschienen bei Thienemann-Esslinger

 

Zum Inhalt

 

Ein Grandhotel, in dem das Grauen herrscht, ein Zimmermädchen, das auf Rache schwört, drei Berghexen, die auf Seelen lauern, und eine Liebesgeschichte, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist ...

(Quelle: Verlag)

 

Zum Buch

 

Ich gehe ja selten auf ein Buch-Cover ein, aber dieses ist wirklich erwähnenswert. Ein richtiger Eye-Catcher, der mir in der Buchhandlung schon von Weitem ins Auge gefallen ist. Es wirkt durch die relativ dunklen Farben nicht nur mysteriös, sondern hat beim näheren Hinschauen noch einen Schimmer-Effekt auf Vorder- und Rückseite zu bieten.

Das Buch selbst besteht aus vielen kurzen und relativ knappen Kapiteln, was der Story ein unheimliches Tempo verleiht. Jeder Kapitelanfang ist mit einigen schwarzen Verästelungen gestaltet worden, was gut zur mysteriösen Grundstimmung passt. Außerdem sind die Kapitel nicht nur nummeriert, sondern geben auch den jeweiligen Aufenthaltsort der Protagonisten an. Da kommen die verschiedensten Schauplätze in einem eigentlich sehr malerisch gelegenen Hotel zu Stande. Grandhotel Rabenfels liegt in den Bergen, nicht nur durch den mangelnden Handyempfang ziemlich abgeschnitten vom Rest der Welt. So kommt es jedenfalls der fünfzehnjährigen Sophie vor, die einige Tage mit ihren Eltern Zimmer 217 gebucht hat. Es geht sowohl für den Teenager als auch für den Leser sofort los – merkwürdige, nicht rational erklärbare Dinge geschehen, während ein dichter Nebel um das Hotel wabert. Gruseliger kann eine Geschichte bald gar nicht starten! Es vergingen noch nicht einmal 30 Seiten und es war schon eine Menge passiert. Ich fühlte mich teilweise an die Filme Ghost Ship und Shining erinnert, was durchaus positiv zu werten ist. Die Spannung war teilweise kaum auszuhalten! Ich habe den Weg und Kampf von Sophie, Max, Ludwig und Margarete Nägel kauend mitverfolgt.

Der Autor hat zwischendurch einige hellgrau gedruckte Kapitel eingefügt, die den Leser in das späte 19., beziehungsweise das frühe 20. Jahrhundert katapultieren. Anhand dieser Abschnitte hatte ich schon eine leichte Vorahnung, um wen und was es sich handeln könnte, aber dies tat meiner Lesefreude keinen Abbruch. Es blieben trotzdem noch genügend offene Fragen übrig, die allerdings auch zum Schluss beantwortet werden.

Auf den Inhalt und die einzelnen Charaktere möchte ich auch gar nicht näher eingehen – dies sollte wirklich jeder lieber selbst auf sich wirken lassen.

 

War es nicht erstaunlich, wie schnell sich flammende Liebe in lodernden Hass umkehren konnte?

Seite 93

 

Björn Springorum hat mich mit Spiegel des Bösen äußerst positiv überrascht. Hier hat mich nicht nur die Leseprobe, sondern jede einzelne Seite mitreißen können. Man stürzt förmlich ins Geschehen und findet sich in einer höchst unheimlichen Welt mit allerlei mysteriösen Gestalten wieder. Der Autor spielt gekonnt mit den typischen Gruselelementen wie Spiegeln, Albträumen, Geistern und auch Krabbeltieren, was aber zu keiner Zeit „abgenutzt“ wirkt. Man sollte allerdings beim Lesen lieber das Licht anlassen… Die Atmosphäre ist durchgängig unheimlich, die Spannungskurve hoch und die Story wahnsinnig temporeich. Die Geschichte hat außerdem etwas Tragisches an sich, was den Leser noch einmal über das vermeintlich Gute oder Böse nachdenken lässt. Die Story steuert geschickt auf den großen Showdown hin, der keine offenen Fragen zurücklässt. Ein wirklicher Gruselspaß mit Message für junge und erwachsene Leser erhält von mir 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

 

Der Hass macht Menschen zu Monstern.

Seite 360

 

 

Zum Autor

 

Björn Springorum, geboren 1982 in Calw, würde am liebsten am zweiten Stern rechts abbiegen, im Kleiderschrank eine neue Welt entdecken, durch einen Kaninchenbau ins Wunderland fallen, mit einem Ring unsichtbar werden, nur durch das Lesen eines Buches nach Phantásien reisen oder eine recht wagemutige Partie Quidditch spielen. Weil sich das alles als schwieriger herausstellt als gedacht, schreibt er eben solange seine eigenen Geschichten. Björn Springorum studierte Englisch und Geschichte, lebt, schreibt und liest in Stuttgart und wird von drei Katzen gehörig auf Trab gehalten.

 

 

ab 13 Jahren

384 Seiten

ISBN 978-3-522-20230-5

Preis: 14,99 Euro

 

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!