Rezension

Ein spannender Jugendroman

Layers
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Dorian war ein Obdachloser. Er war vor seinem gewalttätigen Vater davongelaufen.  Gerade spürte er einen Atem in seinem Gesicht. Emil wollte ihm seinen Rucksack stehlen. In dem Rucksack war jedoch nicht viel drinnen. Und das Wenige nahm Dorian Emil wieder ab und lief davon. Doch eines Morgens wachte er auf – und neben ihm lag Emil, tot. Mit durchschnittener Kehle…

Ein Fremder, der sich mit dem Namen Nicolas Korte vorstellte,  wollte ihm helfen. Er sagte, er arbeite für eine Organisation, die obdachlose Jugendliche von der Straße holen, und ihnen ein Zuhause bieten  wolle. Er solle mit ihm gehen…

Der Fremde brachte ihn in eine Villa. Dorian hatte hinten in einen Lieferwagen einsteigen müssen, so dass er nicht sah, wohin sie fuhren. Dort angekommen bekam er Kleidung und konnte duschen. Er sprach mit dem Hausherrn, und die Konditionen unter welchen er hier leben durfte erschienen ihm gut. Er würde einen Schulabschluss machen können, und sollte dafür und für das gute Leben in der Villa für ihn Kleinigkeiten erledigen….

Doch dann ging die Sache schief. Er lieferte Werbegeschenke aus und jedes Mal klappte es einigermaßen gut, doch dann wollte ein Empfänger das Geschenk nicht annehmen…. Und ausgerechnet jetzt kam der Abholdienst nicht. Da hatte bisher jedes Mal geklappt, nur ausgerechnet heute nicht….

Dorian hatte sich ja schon gefragt, wieso der Fahrer wusste, wann er fertig war, die Ware abgeliefert hatte. Er irrte in der Stadt herum  und entschloss sich schließlich, doch mal nachzusehen, was er den Empfängern hier eigentlich brachte. Es war eine seltsame Brille, die in zutiefst erschreckte…

Seltsamerweise konnte er mit dieser Brille an bestimmten Stellen in der Stadt lesen, dass er von der Organisation gesucht wurde. Manchmal, dass er nicht überleben  dürfe, weil er zu viel  wisse…. Doch auch aus der Stadt fliehen konnte er nicht, denn es wurde gedroht, seine Freundin Stella, die er in der Villa gewonnen hatte, zu töten, wenn er sich nicht jeden Tag einmal zeige. Wenn er diese Brille aktivierte zeigte er der Organisation wo er sich befand….

Und Dorian überlegte verzweifelt, wie er sich aus diesem Dilemma retten konnte… Und er merkte, dass auch nicht alles so war, wie es zu sein schien…

Wer hatte den Obdachlosen ermordet? War es wirklich Dorian, wenn auch vielleicht in Notwehr, gewesen? Ist Dorian dem Fremden gegenüber zu vertrauensselig?  Es war für ihn verlockend, sich verste3cken zu können= Doch was musste er alles für den Hausherrn erledigen? Warum wollte der Empfänger das Geschenk nicht annehmen? Wieso kam der Mann, der ihn wieder abholen sollte nicht. Was erschreckte Dorian, als er die Brille aufsetzte? Wollten die ihn wirklich töten?  Wie konnte sich Dorian aus diesem Dilemma retten? Und wieso war nicht alles so wie es schien? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

 

Meine Meinung

Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil der Autorin ist unkompliziert, keine Fragen, was sie mit diesem oder jenem Wort/Satz gerade meint. In der Geschichte war ich schnell drinnen, konnte mit Dorian mitfühlen, als er erst um sein eigenes Leben und dann auch um Stellas bangte. Was ich nicht so ganz verstand war, wieso er, obwohl er wusste, dass sie herausfinden konnten, wo er sich befand, immer wieder die Brille aufsetzte. Auch dann noch, als er nicht einmal wusste, ob das was er da sah, der Wirklichkeit entsprach. Auf der anderen Seite wollte er natürlich Stellas Leben retten, sie finden. Es war für ihn verzwickt. Das Buch war auf jeden Fall spannend von Anfang an bis zum Ende. Allerdings blieb für mich am Ende zumindest eine Frage offen, die ich hier aber nicht erwähnen werde. So ein kleiner Epilog wäre nicht schlecht gewesen. Deshalb bekommt das Buch von mir nicht die volle Bewertungszahl, aber trotzdem eine Lese-/Kaufempfehlung.