Rezension

Ein spannender Jugendthriller, über Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden

Weiße Krähe - Marcus Sedgwick

Weiße Krähe
von Marcus Sedgwick

Als die siebzehnjährige Rebecca mit ihrem Vater in das Dörfchen Winterfold zieht, ahnt sie nicht welche grausamen Sachen sich hier vor Jahrhunderten abgespielt haben. Winterfold ist ein einsames, kleines Städtchen, dass sich die Natur Stück für Stück wiederholt. Das Meer verschlingt das Land und auch ansonsten geht es dort sehr trostlos zu. Einzig Ferelith, das seltsame Mädchen, bringt Abwechslung in ihr Leben, doch ob das so gut ist?

Das Buch hat jetzt so lange bei mir gesubbt, obwohl es ein absolutes Wunschbuch aufgrund seiner düsteren Story und des wundervollens Covers war. Und ich bin froh, dass ich es nun endlich gelesen hatte, obwohl ich irgendwie etwas anderes erwartet hatte...

„Weiße Krähe“ war mein erstes Buch von Marcus Sedgwick, aber es wird definitiv nicht mein letztes sein. Mindestens drei andere Bücher liegen hier, und warten darauf von mir gelesen zu werden.

Ich glaube Sedgwick ist was seine Bücher angeht sehr besonders, oder etwas weiter weg vom Mainstream. Viele Dinge hätte ich in diesem Buch nicht so erwartet, bzw. viele Punkte, auch grade was das Ende angeht haben mir ein paar Fragezeichen in den Kopf gezaubert. Aber dazu später...

Der Schreibstil ist sehr schön, gut zu lesen und wundervoll atmosphärisch. Man taucht direkt in die Geschichte um Rebecca und ihren Vater ein und nachher auch in die von Ferelith und die von Winterfold. Sedgwick schafft es ohne Probleme einen an das Buch zu binden und an die Geschichte zu fesseln, so dass man einfach nicht mehr aufhören kann zu lesen bis das Buch beendet ist. Man will hinter all die Geheimnisse steigen – vor allen Dingen hinter die des Pfarrers, dessen 200 Jahre alte Tagebucheinträge wir zu lesen bekommen.

Ich liebe ja Bücher, die sich mit einer alten Geschichte befassen, wo die Gründe in der Vergangenheit zu finden sind und noch schöner finde ich es, wenn man durch Briefe oder Tagebucheinträge auf die Spur der Geheimnisse geführt wird – ganz klasse gemacht.

Die Themen, um die es in diesem Buch geht sind sehr vielseitig. Es geht um Freundschaft, Vertrauen, alte Geheimnisse, ungesühnte Schuld, den Himmel und die Hölle – und die Seele.

Ich hatte mir irgendwie etwas anderes versprochen, aber dennoch hat mich der Autor hiermit überzeugen können. In „Weiße Krähe“ zeigt Marcus Sedgwick einen Menge Individualität und Kreativität und schafft es den Leser immer wieder zu überraschen, entweder wegen der Ereignisse in der Vergangenheit oder auch wegen der Entwicklung der Protagonisten!

Auch die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und so originell, wie die ganze Geschichte. Undurchschaubar, geheimnisvoll und nicht wirklich einzuschätzen – man muss sich mit ihnen mittragen lassen auf den geheimnisvollen Wegen, die die Geschichte beschreitet!

„Weiße Krähe“ ist ein anderer Jugendthriller, sehr mystisch und atmosphärisch, und wenn man sich drauf einlässt bekommt man eine beeindruckende Geschichte geboten!