Rezension

Ein spannender kulinarischer Kriminalroman, der besonderen Art.

Letzte Ernte - Tom Hillenbrand

Letzte Ernte
von Tom Hillenbrand

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Buch:
Das Cover zeigt einen alten Ofen mit einem Messingtopf, was den kulinarischen Aspekt des Buches perfekt unterstreicht. Die Klappe des Ofens wurde als Titelplatz genutzt, und passt perfekt ins Bild des Covers. Was mir besonders an diesem Cover gefällt, dass es heraussticht und nicht wie gewohnt, in dem Genre ein blutüberströmtes Cover zeigt.

Erster Satz:
„Er spürte das Brennen in den Armen, merkte, wie seine Beine immer schwerer wurden.“

Meine Meinung:
Dies ist der dritte Fall des Sternekochs Xavier Kieffer, allerdings für mich der erstgelesene Band der Reihe.

Xavier Kieffer bietet auf der Luxemburger Sommerkirmes Gromperekicheler (Reibplätzchen) an, als er auf einmal von jemand umgerannt wird, und dieser ihm eine Magnetkarte mit Schlüsseln in die Hand drückt. Als dieser Mann einen Tag später tot aufgefunden wird, fängt Xavier an nachzuforschen und er und seine Freundin Val begeben sich in Gefahr.

Es geht um den wirtschaftlichen Rohstoffmarkt von Lebensmitteln, von höherer Mathematik bis hin zur Informatikszene. Nebenbei verwöhnt Xavier Kieffer uns mit leckeren kulinarischen Gerichten, einer total abgefahrenen Kochshow, von der er so nicht viel hält, aber auch über sein Privatleben.
Xavier Kieffer ist ein Charakter, der meiner Meinung nach einfach zu viel raucht, sich aber sehr gut weiterentwickelt in der Geschichte und somit eine tiefe Bindung zu den Lesern einnimmt. Zu Val konnte ich mir noch kein größeres Bild machen, da für mich leider die Beziehung der beiden im Verlaufe des Buches stark abgenommen hat, und man leider nicht viel weiteres Input erhält.
Begleitet wird der Schreibstil durch luxemburgischen, berlinerischen und bayerischen Sprache. Zum Anfang hin, empfand ich dieses Flair richtig angenehm, im weiteren Verlauf durch die Häufigkeit schwieriger zu lesen und demnach auch zu folgen.

Ein wenig hat mich Xavier Kieffer an Robert Langdorn erinnert, denn auch hier geht’s um Zeichen die gesetzt wurden, um eine Magnetkarte die den Schlüssel zu etwas öffnet, doch der Code muss erst einmal entschlüsselt werden.
Sehr positiv fand ich auch, dass ich zu keiner Zeit eine Ahnung hatte, inwiefern sich dieser Fall entwickeln würde. Bis auf den letzten Seiten der Aufklärung, hatte ich keine Idee. Der kulinarische Aspekt in diesem Krimi empfand ich als sehr angenehm und mehrfach lief einem das Wasser im Mund zusammen.
Für diejenigen die die ersten Bände ebenfalls nicht kennen, dieser Teil lässt sich auch gut lesen, ohne dass man die Vorgänger gelesen hat, macht aber neugierig auf die ersten Bände.

Fazit:
Ein spannender kulinarischer Kriminalroman, der besonderen Art. Ein Sternekoch als Ermittler, der nebenbei eine verrückte Kochshow auf die Beine stellt.
Mathematische Formeln, ein wirtschaftlicher Rohstoffmarkt und das Werk eines Hackers, lässt die Leser sehr gut unterhalten.

Meine Wertung: 4,0 von 5 Vögel