Rezension

Ein spannender, rasanter Thriller vor der Traumkulisse Südafrikas

Cobra - Deon Meyer

Cobra
von Deon Meyer

Action, Spannung, Tempo und undurchsichtige Machenschaften vor der Traumkulisse Südafrikas und mit einem sehr menschlichen, sympathischen Ermittler. Für alle Krimi- und Thrillerfans eine absolute Leseempfehlung.

Zum Inhalt:
Als auf einem südafrikanischen Weingut mehrere Männer brutal ermordet aufgefunden werden, steht die Eliteeinheit der südafrikanischen Polizei um Bennie Griessel nicht nur vor einem Rätsel: Wer hat diese Männer ermordet und warum? Dazu deutet alles auf eine Entführung hin. Aber wer ist hier überhaupt entführt worden? Und warum? Die einzige Spur bietet nur die Munition, auf der eine Cobra und die Buchstaben MK eingraviert sind. Doch auf einmal mischen sich Diplomaten und Geheimdienste in den Fall ein…

Meine Meinung:
Es ist ein blutiger Auftakt, der den Start zu diesem raffinierten und durchweg spannenden Thriller bildet. Über 430 Seiten entwickelt Deon Meyer, Südafrikas bedeutender Krimi-Autor, eine fesselnde Geschichte mit im Wesentlichen zwei parallelen Handlungssträngen, die er nach und nach gekonnt miteinander verknüpft und zu einem glaubwürdigen, actionreichen und überzeugenden Finale bringt.
Als besonders gelungen empfunden habe ich insbesondere die zunächst sehr undurchsichtigen Machenschaften der verschiedensten Parteien, die sich nach und nach in das Geschehen und die Ermittlungen mit einklinken. Hier tappt man als Leser gemeinsam mit dem Valke-Team um Bennie Griessel lange Zeit im Dunkeln, um die tatsächlichen Hintergründe und Motive aller Beteiligten Stück für Stück offen zu legen.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass Protagonist Bennie Griessel (bereits bekannt aus mehreren Büchern Deon Meyers) kein Ermittler ist, der im Alleingang den komplexen Fall löst. Ein ganzes Team, das sich auch mal über Anweisungen „von oben“ hinwegsetzt, spielt hier Hand in Hand, wobei jeder seine Stärken und auch seine Schwächen hat. Besonders Griessel kämpft dabei mit seinen eigenen Dämonen, was sich auch zunächst negativ auf seine Arbeitsweise auswirkt. Die Entwicklung, die er im Laufe dieses Buches durchmacht, macht ihn menschlich, sympathisch und auch glaubwürdig.
Aber auch der zweite Protagonist, der Taschendieb Tyrone, war in diesem Buch trotz seines „Berufes“ ein echter Sympathieträger, mit dem ich über die gesamte Länge des Buches hinweg mitgefiebert und mitgezittert habe. Für mich ist diese Figur der eigentliche „Star“ der Story.
Etwas verwirrt haben mich allerdings die vielen Personen am Anfang, grade in Kombination mit den ungewohnten südafrikanischen Namen und Spitznamen. Hier habe ich ca. die ersten 100 Seiten gebraucht, um mich im „Charakterdickicht“ zurechtzufinden. Ein Personenregister hätte diesem Buch m. E. an dieser Stelle sehr gut getan!  Am Ende des Buches findet sich zumindest ein klitzekleines Glossar mit typischen und viel verwendeten Ausdrücken auf Afrikaans, deren Benutzung das Buch sicherlich noch authentischer macht, aber zu Beginn meinen Lesefluss doch eher gestört hat.

FAZIT:
Action, Spannung, Tempo und undurchsichtige Machenschaften vor der Traumkulisse Südafrikas und mit einem sehr menschlichen, sympathischen Ermittler. Für alle Krimi- und Thrillerfans eine absolute Leseempfehlung.