Rezension

Ein spannender, sehr blutiger Höllentrip! Nichts für schwache Nerven!

Verkommen - Bryan Smith

Verkommen
von Bryan Smith

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kurzbeschreibung:

Jessica möchte einen günstigen Gebrauchtwagen kaufen. Als sie mit dem Besitzer alleine in dessen Wohnung ist, fällt er über sie her und vergewaltigt sie. Jessica will nur noch eines: Rache. Deshalb entführt sie den Mistkerl in die einsame Wildnis. Sie will ihn erschießen, er soll sterben …
Aber die beiden befinden sich an einem bösen Ort. Die inzüchtigen Einwohner des Städtchens Hopkins Bend hüten seit Generationen ein grauenvolles Geheimnis – und Jessica kommt ihnen für ihre perversen Spiele gerade recht …

Dieser Roman ist ein Albtraum in einem Albtraum in einem Albtraum.

Meine Meinung:

Richard Laymon, Jack Ketchum, Wrath James White... alles für mich sehr bekannte und unheimlich gern gelesene Autoren, wenn ich in der Stimmung auf "extreme Lesekunst" bin.
Man darf bei den genannten Autoren nicht zimperlich sein, da es stets brutal und blutig zugeht. Allerdings müsste man das vorab wissen, wenn man sich über die Autoren oder die Klappentexte informiert. Und der Verlag "Festa" oder "Heyne Hardcore", sprechen auch für sich...

Bryan Smith, war für mich noch Neuland in diesem Genre.
Umso neugieriger war ich auf seine Art zu schreiben und die meist brutalen Dinge zu beschreiben.
Im nach hinein kann ich sagen, das mich auch dieser Autor absolut überzeugt hat.
Die Story beginnt sehr rasant und verliert in den gesamten 377 Seiten kein bisschen an Tempo.
Man wird als Leser sofort in den Höllentrip zu den "Hinterwäldlern" geschickt.
Man erlebt, wie eigentlich unschuldige Leute, wie z.b. Jessica, die sich auf gemacht hat, in den einsamen Wäldern an ihrem Vergewaltiger zu rächen, den sie im Kofferraum eingesperrt hat. Doch dazu kommt sie gar nicht, den plötzlich wird sie von seltsamen Kreaturen überrascht. Sie sehen irgendwie schon aus wie Menschen, doch sie sind unheimlich groß und im Gesicht entstellt und Jessica bemerkt sofort, das sie am besten die Flucht ergreifen sollte...

Dann gibt es z.b. noch Pete und Megan, ein junges Pärchen, das unterwegs zu einem Musikfestival ist. Sie machen Halt an einer Haltestelle, ausgerechnet in Hopkins Red und der Alptraum beginnt...

Es gibt noch weitere Protagonisten.
Z.b. Abby, deren Sicht, ich auch recht interessant fand. Denn sie gehört zur "anderen Seite", zu den alteingesessenen Bewohnern, deren Kultur und Rituale für "normale" Menschen sehr grausam und einfach nur ekelerregend ist. Denn sie haben ihre Opfer zum fressen gern...Doch Abby spürt innerlich einen Prozess, bei ihr beginnt das umdenken, das erkennen, das die Rituale vollkommen falsch und extrem schmerzhaft sind. Sie spürt plötzlich Mitleid und ihre Wut macht eine Umkehr. Sie möchte selbst kein willkommenes Opfer ihrer Sippschaft mehr sein, ist die Hänseleien und Demütigungen satt und möchte ihren eigenen Frust nicht mehr an den Fremden, den Opfern auslassen, sondern sie möchte ausbrechen, sich befreien...sie freundet sich mit einem Opfer an und sie planen eine gemeinsame Flucht.

Diese Abschnitte gefielen mir besonders gut, da die Eindrücke der "Bösen" sehr interessant waren.

Ansonsten gefiel mir der Extrem- Thriller sehr gut.
Man muss diese Art von Storys allerdings mögen und keine Angst vor Brutalität, Blut, Gewalt und Sex haben.

Die Spannung wurde hier sehr groß geschrieben, man fieberte mit den Figuren mit und erlebte, wie sie von einer Hölle in die nächste wanderten.
An manchen Stellen, war mir allerdings einiges zu sehr überzogen oder vorhersehbar, deshalb ziehe ich einen Stern ab. Klar gehört das zu den Büchern dieses Genres eigentlich so gut wie dazu, aber an einigen Stellen, war es mir zu überdreht oder "dämonisch". Wer das Buch kennt, wird wissen, was ich meine.  Auch hätte es für mich persönlich gerne noch eine Spur "härter" sein können, obwohl das Buch wirklich nicht gerade ohne war, ich jedoch schon so einiges gewöhnt bin. Aber das sind klitzekleine, minimale Kritikpunkte, die niemanden vom lesen abhalten sollten.

 

Fazit:

Für Leser und Freunde der "extremen Lesekunst", ist dieses Buch absolut empfehlenswert! Das Lesevergnügen war sehr groß und dies wird mit Sicherheit nicht mein letzter Smith bleiben!