Rezension

Ein spannender, sozialkritischer Krimi nicht nur für München-Fans

Hundszeiten - Felicitas Mayall

Hundszeiten
von Felicitas Mayall

Kriminalhauptkommissarin Laura Gottberg versucht ihre während der Sommerferien kinderlose Freizeit zu genießen, was ihr manchmal nicht so recht gelingen will. Ihre beiden Kinder Luca und Sofia sind bei Gasteltern in England während der nächsten 2 Wochen. Bei einem Spaziergang an der Isar stößt sie auf einen schlafenden Obdachlosen, der um sich schlägt, als sie nachsehen will, ob er vielleicht Hilfe braucht. Hierbei holt sich Laura ein blaues Auge und wird gleichzeitig von Ralf dem Steinmetz, der sein Essen mit dem Verkauf von Isarsteinen verdient, auf einen Kaffee eingeladen. Ralf hat sein Lager im Fußgängertunnel unter dem Friedensengel aufgeschlagen. Laura verschweigt dem schweigsamen Mann vorsorglich ihren Beruf. An den Ufern der Isar nahe dem Deutschen Museeum erklingen neuerdings wieder Lieder, die man so nicht mehr hören will. Und eine Leiche mit schwersten Verletzungen wird in der Isar gefunden. Die Polizei wird auf eine nazistische Vereinigung aufmerksam, und auf deren Gründer Michael Geuther, der als Versicherungsagent arbeitet. 
Die Hitze löscht allmälich jede Art positiven Denkens aus, macht müde und verhindert klares Denken. Durch die andauernde Hitze in der Stadt sterben auch besonders viele alte Menschen. Hier soll lt. Kriminalrat Becker sichergestelt werden, dass es sich um "normale" Todesfälle handelt. Die Arbeit schlägt über Laura zusammen und dann erkrankt auch noch ihr Mitarbeiter Peter Baumann.
Ihr Freund, Commissario Angelo Guerrini, arbeitet in Siena an einer Recherche über die italienische Modeindustrie und die China Mafia. Er ist aber sofort zur Stelle, als ihn seine Freundin braucht, nimmt sich 2 Wochen frei und reist zu Laura nach München...

Hundszeiten ist der fünfte Fall, in dem Laura Gottberg ermittelt und spielt diesmal fast ausschließlich in München. Dieser Fall führt in die rechte Szene Münchens, macht aber auch einen Abstecher in die Nazizeit des 2. Weltkrieges. Aber auch andere alltägliche Bereiche der Kriminalpolizei werden etwas gestreift.
Ich mag dieses Buch ganz besonders gerne, weil es an Schauplätzen spielt, die ich alle kenne und an denen ich immer wieder mal vorbei komme. Die Geschichte hat mein Kopfkino ganz besonders gefesselt und immerwährend mit neuen Bildern gefüttert. Aber auch die spannende, aber nicht reißerische Schreib- und Erzählweise hat dazu beigetragen, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Die kleine Liebesge-schichte zwischen Laura und dem italienischen Commissario passt genauso gut ins Bild, wie die Erzählungen von Angelos und Lauras Vater oder den kurzen Berichten über die beiden Kinder.
Ich hoffe, bald den sechsten Band dieser Serie lesen zu dürfen. Ich freue mich drauf.