Rezension

ein spannender Thriller, der gelesen werden will

Sag, es tut dir leid - Michael Robotham

Sag, es tut dir leid
von Michael Robotham

Produktinformation
"Zwei vermisste Mädchen, zwei brutale Morde, ein grausames Geheimnis Als Piper Hadley und ihre Freundin Tash McBain spurlos aus dem kleinen Ort Bingam bei Oxford verschwinden, erschüttert es das ganze Land. Trotz aller Bemühungen können sie nie gefunden werden. Isoliert von der Außenwelt werden sie von ihrem Entführer gefangen gehalten, bis Tash nach drei Jahren die Flucht gelingt. Kurz darauf entdeckt man ein brutal ermordetes Ehepaar in seinem Haus in Oxford. Der Psychologe Joe O Loughlin, der einen Verdächtigen befragen soll, vermutet, dass dieses Verbrechen mit der Entführung der beiden Mädchen in Zusammenhang steht. Währenddessen hofft Piper verzweifelt auf Rettung durch ihre Freundin. Doch mit jeder Stunde, die sie ausbleibt, wächst ihre Angst. Denn der Mann, der sie in seiner Gewalt hat, ist in seinem Wahn zu allem fähig."

Wirkung
Das Cover hat mir ziemlich gut gefallen, weil es aussieht, als wäre der Schmetterling auf dem Cover in Eis eingefroren. Es passt recht gut zur Geschichte und zeigt nicht gleich das volle Ausmaß an Brutalität, die man in diesem Buch erwartet. Bei dem Titel bin ich ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht, weil es zwar im Buch vorkommt, aber meiner Meinung nach nicht das Hauptthema aufgreift. Die Produktinformation finde ich ganz in Ordnung, aber im Allgemeinen wird mir in Produktinformationen zu Thrillern immer zu viel vorweg genommen. Meiner Meinung nach hätte man als Leser nicht vorher wissen müssen, dass Tash die Flucht gelingt und dass Piper auf ihre Rettung wartet..

Positives
Ich habe schon einige Bücher von diesem Autoren gelesen und ich fand noch kein Buch von ihm schlecht. Er hat einen sehr angenehmen, bildhaften Schreibstil, was einem nicht nur die Charaktere wunderbar vor Augen führt, sondern auch die Aspekte, die man sich manchmal vielleicht nicht ganz so genau vorstellen möchte. Michael Robotham hat mit seinen Protagonisten Joe, Vincent und Julianne den Vorteil, dass die Leser sie schon kennen (und in meinem Fall auch lieben) und wahrscheinlich schon eine recht genau Vorstellung der Charaktere haben. Ich konnte mir aber nicht nur von Joe und den anderen Altbekannten ein genaues Bild verschaffen, sondern auch Piper und Tash hatte ich sehr gut vor Augen. Schließlich kennt doch jeder so ein Mädchen wie Tash. Ich kann nicht mal genau sagen, ob ich mit ihr sympathisiert habe oder sie eher schrecklich fand. Umso mehr mochte ich Piper, die arme kleine Piper. Sie ist genau der Typ, den man versucht zu beschützen, sie wirkt so unschuldig und nett. Ich mochte sie gerne. Sehr gelungen fand ich außerdem den Perspektivenwechsel zwischen Joe und Piper, da man so sowohl einen Einblick in die Ermittlungen als auch in die Situation der Gefangenschaft bekommen konnte. Michael Robotham versteht sich sehr gut darauf Cliffhanger in seine Bücher einzubauen, sodass der Leser einfach gezwungen ist weiterzulesen, was ich besonders gerne mag. Ich wusste auch ehrlich gesagt bis zur Auflösung nicht wer der Täter ist, auch wenn ich manchmal schon die eine oder andere Vermutung hatte. Das Ende war für mich, als ein Leser der schon mehrere Robotham Thriller gelesen hat ein sehr schönes Ende. Warum möchte ich nicht verraten, um euch nicht die Spannung zu nehmen!

Negatives
Ich fand den Verlauf im Großen und Ganzen gut gestaltet. An manchen Stellen hat mir leider nur ein bisschen das Tempo gefehlt. Gerade bei Thrillern finde ich sollte einfach ständig etwas passieren. Ich mag keine Ausführungen, in denen man erfährt, dass die Polizei auf der Stelle trampelt. Was aber nicht heißt, dass es langweilig war, es ging mir persönlich einfach nur nicht schnell genug. Außerdem fand ich zwei Namen in diesem Buch ein wenig unpraktisch gewählt, da ich immer erst noch einmal überlegen musste, wer das war, da die Namen ziemlich ähnlich klangen. Und ein aller letztes Manko habe ich noch. Ich fand einen medizinischen Eingriff am Ende des Buches, den Joe durchgeführt hat ein bisschen unrealistisch. Vielleicht kann das funktionieren, aber ich fand es ein bisschen weit hergeholt, da hätte man sich vielleicht eine andere Lösung ausdenken können.

Zitat
"Anders ausgedrückt, wenn ich eine Schauspielerin in einem Horrorfilm wäre, würde man einen Blick auf mich werfen und sagen: "Die muss dran glauben." Während Tash das Mädchen wäre, das sich in der Dusche auszieht, im letzten Moment gerettet wird und bis an sein Lebensende mit dem Helden und seinen perfekten Zähnen glücklich ist."

Bewertung
Note 2+ {gut}
Insgesamt vergebe ich eine zwei plus für diesen Thriller. Michael Robotham konnte mich wirklich mit seiner Story überzeugen und fesseln. Es entsprach genau meinen Ansprüchen an diesen Thriller, auch wenn ich kleine Kritikpunkte zu verlauten hatte. Wer mal einen Thriller zum knobeln lesen möchte, der sollte Michael Robothams "Sag, es tut dir Leid" lesen, denn ich wusste bis zum Schluss nicht, wer hinter diesem Verbrechen steckt.