Rezension

Ein spannender und fesselnder Hörgenuss

Diener der Dunkelheit - Donato Carrisi

Diener der Dunkelheit
von Donato Carrisi

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung
Samantha Andretti, die vor 15 Jahren im Teenageralter spurlos verschwand, wird orientierungslos an einer Straße aufgefunden.
Sie berichtet, dass sie all die Jahre in einem unterirdischen Labyrinth gefangen war.
Ex-Privatermittler Bruno Genko, der damals mit dem Fall betraut war und inzwischen unheilbar krank ist, will diesen ungelösten Fall vor seinem Tod unbedingt aufklären.

Meinung
Es handelt sich bei diesem Thriller um eine ungekürzte Lesung, die von Uve Teschner vorgelesen wird.
Die Geschichte beschreibt einen sehr gut aufgebauten Kriminalfall, mit zahlreichen Spannungselementen und Gänsehautfaktor.
Sie wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, wobei ich zugeben muss, dass einzig der von Samantha in meinen Augen hauptsächlich für „Thrill“ sorgen konnte und mich wirklich fesseln und in seinen Bann ziehen konnte.
Dies liegt unter anderem daran, dass ihre Erlebnisse in der Vergangenheit und Gegenwart erzählt werden.
Bruno Genkos Erzählstrang ist dagegen etwas ruhiger, wenn nicht sogar anstrengender, da seine Beweggründe für diesen Fall auch nicht uneigennützig sind und sehr viel Raum in der Handlung einnehmen.

Der Fall bietet jedenfalls viele überraschende Wendungen und legt zahlreiche falsche Fährten, sodass man, genau wie die Ermittler, lange Zeit im Dunkeln tappt und die bisher gestellten Theorien verwirft.
Leider sind dadurch aber auch gewisse Längen nicht vermeidbar, die jedoch für diese Geschichte völlig akzeptabel sind.
Ganz ohne Blut kommt der Autor Donato Carrisi nicht aus, die beschriebenen Szenen in Grenzen halten sich aber in Grenzen und arten nicht so sehr aus.
Obwohl mir die Figurenbeschreibung dank zahlreicher Details ganz gut gefiel, möchte ich zumindest bei einer Person etwas Kritik aussprechen.
Denn während mir die Beschreibung von Samantha, dem Täter und den Nebenfiguren wie Ärzte, Ermittler usw. gut gefielen, war es ausgerechnet Genkos Figur, die mir oft zu anstrengend war.
Seine Beweggründe, diesen Fall aufzuklären, waren zwar absolut nachvollziehbar aber dieses ständige Erwähnen, seines bevorstehenden Todes war mir einfach zu viel des Guten und nahm mir oft den Spaß an dieser Geschichte.
Hier wäre für mich persönlich etwas weniger Details besser gewesen denn irgendwann wirkte es nur noch nervig.

Dafür sorgte aber der Sprecher Uve Teschner für richtig guten Hörspaß.
Ich habe ja ständig lobende Worte für ihn, was aber unter anderem daran liegt, dass er tatsächlich mit seiner Stimme unterschiedliche Figuren sehr gekonnt darstellen kann.
Während er bei „Samantha“ in eine kindliche, eingeschüchterte Stimme fällt, gelingt es ihm ebenfalls, einen besonders „rotzigen“ Ton bei einem sehr unsympathischen Detektiv zu imitieren.

Fazit
„Diener der Dunkelheit“ ist ein gut aufgebauter Kriminalfall, der mich mit seinem Ende noch mal richtig überraschen konnte.
Großartig von Uve Teschner vorgelesen, wurde diese Geschichte für mich zu einem spannenden und fesselnden Hörgenuss.