Rezension

Ein spannender und interessanter Auftakt der Trilogie

Das Schwert des Normannen - Ulf Schiewe

Das Schwert des Normannen
von Ulf Schiewe

„Das Schwert des Normannen“ ist ein historischer Roman von Ulf Schiewe, der im Oktober 2010 im Knauer-Verlag erschienen ist. Die ist der erste Teil einer Trilogie, die die wechselvolle Geschichte der Normannen in Süd-Italien erzählt.

Mezzogiorno im 11. Jahrhundert: Die Familie Hauteville hat sich im Süden Italiens bereits einen Namen gemacht als Robert Guiscard von Hauteville dort eintrifft. In seinem Gefolge ist der junge Gilbert, der als Kind den Überfall auf sein Heimatdorf mit ansehen musste und anschließend bei den Hautevilles wie ein zusätzlicher Sohn aufwuchs. Durch seinen Mut und seine Tapferkeit wird er schnell zu einem der wichtigsten Vertrauten in seinem Gefolge und erlebt hautnah den Aufstieg zu einer neuen Dynastie mit.

Mir hat dieser Roman von Ulf Schiewe auch wieder gut gefallen. Das Buch ist aus der Sicht von Gilbert geschrieben, der noch sehr jung, aber dennoch sehr sympathisch, ist. In manchen Situationen merkt man ihm doch seine jugendliche Unerfahrenheit an und so manches Mal ist auch Glück im Spiel, wenn er aus einer brenzligen Situation heil herauskommt.
Für mich war es wie bei „Gold des Südens“ mehr ein Abenteuerroman, obwohl der historische Einschlag hier auf jeden Fall höher ist. Wir begleiten eine Söldnertruppe auf ihrem Weg zu Ruhm und Ehre in Süditalien. Dementsprechend hoch ist auch der Anteil an Plünderungen, Überfällen und kleineren Kämpfen.
Aber auch die Liebe, Intrigen und feige Anschläge spielen eine Rolle. Die Liebesgeschichte zwischen Gerlaine und Gilbert hat mir gut gefallen. Gerlaine hat es faustdick hinter den Ohren und weiß sich durchzusetzen, manchmal auch zum Leidwesen Gilberts. Hier musste ich doch auch so manches mal schmunzeln.
Die Einblicke in die Kampfkunst und die Waffen der Normannen sowie in die Arbeit eines Spähers und Spions fand ich sehr interessant. Auch der Zwiespalt zwischen den alten Göttern der Normannen (Odin, Loki, Wallhall, etc.) und dem sich immer mehr durchsetzenden Christentum fand ich gut dargestellt.
Der Schreibstil ist gut. Er ist verständlich und man konnte sich alles gut vorstellen. Leider konnte mich das Buch dennoch nicht komplett mitreißen, so dass ich immer weiter lesen wollte, um zu erfahren, wie es weiter geht. 
Darüber hinaus gibt es kein Personenverzeichnis. Das gehört für mich zu jedem guten historischen Roman dazu. Aber es gibt ein Nachwort, was Fiktion von Wahrheit trennt. Dies wiederum finde ich gut. Deswegen gibt es von mir 3,5 Sterne.

Fazit: Ein interessanter und durchaus auch spannender historischer Roman über die Anfänge der Normannen in Süditalien, den ich gerne weiterempfehle.