Rezension

Ein spannender und schön konstruierter Thriller

Teufelsnetz -

Teufelsnetz
von Max Seeck

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Nach einer Partynacht verschwinden zwei bekannte finnische Blogger spurlos. Eine PR-Aktion? Oder doch ein Verbrechen? Kurze Zeit später wird die Leiche einer jungen Frau, gekleidet in einem Manga-Kostüm und versehen mit einem seltsamen Mal, aufgefunden. Hängt der Tod der jungen Frau mit dem Verschwinden der Blogger zusammen? Um diesen Fall zu lösen, muss Kommissarin Jessica Niemi sich in zwielichtige Gefilde begeben und ein abgründiges Netzwerk entwirren.

Persönliche Meinung: „Teufelsnetz“ ist ein Thriller von Max Seeck. Nach „Hexenjäger“ ist es der zweite Band der Reihe um die Ermittlerin Jessica Niemi. Man kann „Teufelsnetz“ auch ohne Kenntnis des Vorgängers lesen und nachvollziehen. Allerdings beinhaltet „Teufelsnetz“ Spoiler zu „Hexenjäger“, weshalb man die Bände im Idealfall chronologisch lesen sollte. Erzählt wird „Teufelsnetz“ hauptsächlich aus der personalen Erzählperspektive von Niemi. Dies sorgt für einige spannende Momente, da Niemis Erzählperspektive Züge einer unzuverlässigen Erzählfigur aufweist. Durch ein traumatisches Ereignis in ihrer Kindheit leidet Niemi an einer Persönlichkeitsstörung, die sie öfter in eine mentale Vorstellungswelt führt. Daher gibt es während der Lektüre immer wieder Szenen, bei denen man sich (zunächst) nicht sicher ist, ob sie real oder eine mentale Vorstellung Niemis sind. Der Fall um die verschwundenen Blogger ist durchweg spannend. Ich möchte hier gar nicht zu viel verraten. Nur: Er ist vertrackt, sehr wendungsreich und schön konstruiert. Vieles ist dabei nicht so, wie es auf den ersten Blick erscheint. Außerdem endet der Thriller mit einem gut durchdachten Twist, wodurch die Identität der Täterfigur überraschend ist. Neben dem eigentlichen Fall spielt auch das Arbeits- und Privatleben der Figuren eine vergleichsweise große Rolle. Nach den Ereignissen von „Hexenjäger“ hat sich einiges verändert: So besitzt das Dezernat eine neue Hauptkommissarin, die es Niemi nicht leicht macht. Gleichzeitig haben nicht alle Beziehungen innerhalb des Teams die Ereignisse von „Hexenjäger“ schadlos überstanden. Der zusätzliche Fokus auf das Leben des Ermittlerteams nimmt zwar stellenweise etwas die Spannung aus der Handlung; gleichzeitig gewinnen die Figuren so aber an Tiefe und Dynamik. Der Schreibstil von Max Seeck lässt sich sehr flüssig und angenehm lesen. Insgesamt ist „Teufelsnetz“ ein spannender, schön konstruierter Thriller mit einem überraschenden Ende und einigen interessanten Figuren.